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Film ist 7-12

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Adria

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Graz - Dem österreichischen Filmemacher und Künstler Gustav Deutsch ist anlässlich der Österreichpremiere seiner neuesten Arbeit "Film ist. (7-12)" ein Tribute gewidmet. Neben "Film ist. (7-12)" sind noch drei von Gustav Deutsch kuratierte Programme zu sehen: "Über Film. 1", "Über Hobbyfilm" und "Über Wiederholung im Leben und im Film". Weiters werden ein Buch und eine CD zu seinem neuen Film präsentiert. Das Ausgangsmaterial für Gustav Deutschs Werk findet sich meist in entlegenen Gebieten der Filmgeschichte. Amateur-Urlaubsfilme, Wissenschaftsfilme, Super 8-Homemovies oder, wie in seiner neusten Arbeit "Film ist. (7-12)", Materialien aus den Anfängen der Filmgeschichte sind die Grundlage für filmische Reflexionen über die Grundbedingungen menschlicher Wahrnehmung und unseren Umgang mit den Medien. Für seine neueste Arbeit "Film ist. (7-12)" hat Gustav Deutsch Material des frühen Populärkinos in Form von Filmausschnitten aus der Stummfilmzeit untersucht, neu montiert und mit einer zeitgenössischen Tonspur versehen. Von der Grausamkeit des Komischen über die Konventionen der Zwischentitel bis zu visuellen Spuren der Erinnerungsdokumente spannt sich der kinematografische Bogen. In "Film ist. (1-6)", entstanden 1995 bis 1998, untersuchte Gustav Deutsch den wechselseitigen Einfluss von Wissenschaft und Kino: Aus Röntgen- und Zeitrafferaufnahmen und anderen technisch avancierten Materialien destillierter das künstlerische Potenzial und die verschüttete Poesie des wissenschaftlichen Films. "Über Hobbyfilm" basiert zur Gänze auf Amateurfilmen. "Sa, 29. Juni/ Arctic Circle" zeigt zwei Wiener Ehepaare beim Passieren des Polarkreises. In "no comment - minimundus Austria" montierte Gustav Deutsch privates Filmmaterial aus den 50er Jahren zu einer Studie des Lebensstils der Nachkriegszeit. Der Streifen "Über Wiederholung im Leben und Film" zeigt die Wiederholung als Essenz des Kinos: Gustav Deutsch hat vier Fundstücke zu Endlosschleifen verdichtet. Pulsierende Mikroorganismen, ein Walzer-Tanzpaar, die Unterzeichnung des Staatsvertrages, in der durch die Filmschleife erzeugten ritualisierten Rhythmik der Repetition. (APA)