Sicher, es sehnt sich auch eine Supermacht

nach nichts so sehr wie nach dem Weltfrieden. Leider aber gibt es keinen bombensicheren, einsamen Weg dorthin. Es gilt deshalb Partner zu finden, die man bitten muss, mit anzupacken. Was im Falle von Afghanistan noch verhältnismäßig leicht ging, dürfte bei der nächsten Aktion etwas mühsamer werden.

Grafik: derStandard.at

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Wir trauen uns das zu behaupten,

auch wenn wir nicht mit Dick Cheney, dem Vize-Machtmenschen der USA, unterwegs sind - bei seiner Überzeugungsmission im arabischen Raum. Denn - TV sei Dank! - das eine oder andere bekamen wir doch mit. Die mutige Kunst jener saudi-arabischen Kapelle etwa, die die US-Hymne intonierte. Derart schlapp und tonhöhenmäßig daneben angelegt, erschien uns diese Interpretation als akustischer Protest gegen die Ansinnen von Uncle Sams momentanen Führern an die arabischen Freunde. Wenn Dick keine Schweinsohren hat, wird er George gleich angerufen haben - es gibt ja plötzlich auch eine andere Bedrohung zu bereden.

Foto: APA/EPA

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Sie kommt von der heimatlichen US-Medienfront

und könnte die Kontrolle der Bilderwahrheit erschweren. Sie nennt sich Afghan eXplorer und ist ein ferngesteuerter Journalistenroboter! Er verfügt über Videokamera, Mikro, Solarzellen und wohl über unbestechlich-stählerne Nerven. Schon im Frühjahr soll er Bilder und Interviews aus Afghanistan liefern. Zipperlein im Weißen Haus? Entgleiten die Mediendinge? Endlich Klarheit? Wird Bin Laden, so er noch auf Erden betet, den Robo-Reporter empfangen? (tos/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.3.2002)

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