Oslo - Doppel-Olympiasieger Simon Ammann hat sich am Sonntag ausgerechnet im traditionsreichen Springen vom Osloer Holmenkollen erstmals auch in die Weltcup-Siegerliste eingetragen. Der 20-jährige Schweizer gewann mit Weiten von 128,5 und 117 Metern hauchdünn nur 0,7 Zähler vor Skiflug-Weltmeister Sven Hannawald. Adam Malysz, der sich am Freitag den neuerlichen Weltcup-Gesamtsieg gesichert hatte, landete auf dem dritten Rang. Ammann war der insgesamt 100. Einzelsieger im Weltcup und sorgte für den ersten Schweizer Weltcupsieg seit Stefan Zünd (13.12.1992). Für die 30.000 Zuschauer gab es bei sehr nebligen Bedingungen wie schon vor einem Jahr nicht viel zu sehen. "Beim zweiten Sprung habe ich einen echten Blindflug gemacht", meinte Hannawald danach. Aufwärtstrend im Team Österreich Bei den Österreichern war ein eindeutiger Aufwärtstrend nach den schwachen Ergebnissen der vergangenen Wochen bemerkbar: Jung-Vater Martin Höllwarth belegte nach einer konstanten Leistung mit 119,5 und 120 Metern den guten fünften Rang, Martin Koch beendete die Konkurrenz unmittelbar vor Andreas Widhölzl auf dem zehnten Platz. "Es ist uns gelungen, wieder ein bisserl was aufzuzeigen, obwohl alle sehr ausgelaugt sind. Nicht nur das Siegen, auch das Verhindern, im Nichts zu verschwinden, ist sehr anstrengend", meinte Cheftrainer Toni Innauer. Im Nationencup hat seine Truppe trotzdem die Führung an die Deutschen abgeben müssen, allerdings liegt das ÖSV-Team nur einen Punkt hinter der Mannschaft von Reinhard Heß. Horngachers letzter Sprung Für Einen aus der Riege der Österreicher ist am Sonntag wohl die letzte Klappe gefallen: Stefan Horngacher beendete mit einem 27. Rang nach über zehn Jahren im Kreis der Weltklasse seine Karriere. "Das war wahrscheinlich mein letzter Sprung. Schade, dass man ihn kaum gesehen hat", scherzte der 32-Jährige im Auslauf. "Ich bin jetzt reif für etwas Anderes, ich habe das Meine getan für den Sport", resümierte "Steff", der aller Voraussicht nach beim Saisonfinale in Planica nur als Zuschauer dabei sein wird. "Er war vielleicht nicht ganz so erfolgreich wie Andreas Felder, aber er hat die Rolle als Teamkapitän bis zum Schluss gut getragen. Er war ein vorbildlicher Profi, ein Kämpfer, dem nichts in den Schoß gefallen ist", charakterisiert Innauer. Und er erinnert auch daran, dass Horngacher einer der Wenigen ist, die in zehn Jahren und zwei Stilarten in der Weltspitze war. Für Planica, wo es für das ÖSV-Team noch um den Nationencup geht, sind für Innauer vorerst Höllwarth, Koch, Widhölzl und Goldberger Fixstarter. Vielleicht überredet er Horngacher aber doch noch einmal, Ski anzuschnallen. Vor allem will Innauer den Tiroler zu einer Zukunft im ÖSV gewinnen. "Wir haben unser Interesse deponiert." (APA)

1. Simon Ammann SUI 260,40 2. Sven Hannawald GER 259,70 3. Adam Malysz POL 255,00 4. Janne Ahonen FIN 253,30 5. Martin Höllwarth AUT 247,10 6. Robert Kranjec SLO 243,60 7. Martin Schmitt GER 240,70 8. Matti Hautamäki FIN 237,60 9. Hideharu Miyahira JPN 233,00 10. Martin Koch AUT 226,20 11. Andreas Widhölzl AUT 223,00 18. Andreas Goldberger AUT 208,40 27. Stefan Horngacher AUT 194,60

nicht im Finale: 32. Wolfgang Loitzl 44. Manuel Fettner