US-Taliban Walker fürchtete in Afghanistan um sein Leben
Anwälte: Nach Terroranschlägen "desillusioniert"
Redaktion
,
Washington - Der US-Taliban-Kämpfer John Walker Lindh
wollte nach eigenen Angaben nach den Anschlägen vom 11. September die
Reihen der Taliban verlassen. Aus Angst um sein Leben sei er dann
jedoch geblieben, heißt es in Gerichtsdokumenten, die seine Anwälte
dem Bundesgericht in Alexandria im US-Bundesstaat Virginia am Freitag
vorlegten. Walker sei "offensichtlich desillusioniert" gewesen, als
er von den Anschlägen in New York und Washington hörte. Diese Aussage
sei in frühen Vernehmungsprotokollen der US-Ermittler enthalten, in
späteren dann jedoch weggelassen worden, betonten die Anwälte.
Walker hatte sich in Afghanistan den fundamentalistischen Taliban
angeschlossen. Er gelangte nach der blutig niedergeschlagenen
Gefängnisrevolte bei Masar-i-Scharif in die Hände der US-Truppen und
wurde wochenlang auf einem US-Kriegsschiff festgehalten, bevor er in
die USA gebracht wurde. In Alexandria ist er unter anderem wegen
Unterstützung terroristischer Organisationen und Verschwörung zur
Ermordung von US-Staatsbürgern angeklagt. Ihm droht lebenslange Haft.(APA)
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