Umea/Wien - Während die Stadt Wien mit Gebietskrankenkasse und Ärztekammer gerade "Mammografie beruhigt" verkündet und den U-Bahn-Passagieren "Jetzt zur Vorsorgeuntersuchung" zuruft, ist die Fachwelt über den breiten Einsatz des Bruströntgens weiter uneins. Nach massiven Zweifeln am Screening kommt nun eine Studie der Uni Umea in Schweden zu einem positiven Befund für Frauen ab 55 Jahren (zum Vergleich: Die Plakate der Wiener Mammografiewerbung zeigen eine angeblich 48-Jährige).Public-Health-ExpertInnen um Lennarth Nystrom haben nun Krankengeschichten von 247.000 Frauen untersucht, darunter noch nie analysierte Daten. Ergebnis: Die Gruppe, die das belastende Röntgen absolviert hatte, wies eine geringere Brustkrebssterblichkeit auf (Lancet Vol. 359, S. 909 u. 904). "55- bis 69-Jährige, die besorgt sind", schließt daraus ein Kommentar, "sollten zur Mammografie ermutigt werden - alle zwei Jahre." (rosch) - DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 16./17.3.2002