Washington - Die über 200 Insassen einer 1999 vor der amerikanischen Ostküste abgestürzten Maschine der Egypt Air sind offenbar Opfer eines Racheakts des Kopiloten geworden. Wie die Online-Ausgabe der "Los Angeles Times" am Donnerstagabend unter Berufung auf einen ehemaligen Kapitän der Luftfahrtgesellschaft berichtete, führte Kopilot Gamil el Batuti absichtlich den Absturz herbei, weil er von einem Vorgesetzten abgemahnt worden war. Dieser befand sich bei dem Todesflug selbst unter den Passagieren. Auch die amerikanische Nationale Verkehrssicherheitsbehörde (NTSB) stellt in ihrem abschließenden Untersuchungsbericht fest, dass der Kopilot für den Absturz der Boeing 767 verantwortlich sei. Dies verlautete am Donnerstag aus Regierungskreisen in Washington. Weiter hieß es, der Bericht lasse jedoch offen, ob Batuti den Absturz absichtlich herbeiführte. Racheakt Der "Los Angeles Times" zufolge bestätigte ein ranghoher Ermittlungsbeamter, dass es sich um einen Racheakt des Kopiloten handelte. Laut dem Bericht der Zeitung erhielt Batuti vom Chefpiloten Hatem Ruschdi eine Rüge wegen sexuellen Fehlverhaltens. Er sollte deshalb künftig nicht mehr zu Flügen in die USA eingesetzt werden. Bereits nach dem Absturz waren Spekulationen laut geworden, dass Batuti den Autopiloten abgeschaltet und Selbstmord begangen haben könnte. Vertreter von Egypt Air sprachen dagegen von einem mechanischen Problem als mögliche Absturzursache. Mit der Veröffentlichung des NTSB-Berichts wird in Kürze gerechnet. Bei dem Absturz der Boeing 767 vor Massachusetts kamen alle 217 Menschen an Bord ums Leben. (APA/AP)