Innovationen
Max.mobil 2001 erstmals in schwarzen Zahlen
Gesamtumsatz und Umsatz pro Kunden gestiegen - Bild: max.mobil - Vorstände Georg Pölzl (l.) und Friedrich Radinger (r.)
Der zweitgrößte österreichische Mobilfunkanbieter
max.mobil
, der am 18. April in T-Mobile umbenannt wird, hat im
vergangenen Jahr erstmals in der Unternehmensgeschichte beim Ergebnis
vor Steuern (EBT) schwarze Zahlen geschrieben. Dies betonte
max.mobil-Vorstand Georg Pölzl am Donnerstag auf einer
Pressekonferenz in Hannover. Genauere Angaben zum EBT wollte Pölzl
unter Berufung auf den bevorstehenden Börsegang der deutschen
Konzernmutter T-Mobile International nicht machen. Das Ergebnis vor
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) hat sich von 127,5 Mill.
Euro auf 249 Mill. Euro fast verdoppelt.
Mehr Umsatz
Die Umsätze des Unternehmens stiegen im vergangenen Jahr von 901
auf 925,4 Mill. Euro, die Investitionen betrugen demgegenüber 247,5
Mill. Euro, nach 559,4 Mill. Euro im Jahr davor. Der Rückgang erklärt
sich daraus, dass in der Investitionssumme 2000 hohe Ausgaben für die
UMTS-Lizenzen enthalten waren. Die Kundenzahl blieb mit 2,1 Millionen
SIM-Kartenbesitzern etwa konstant. Der monatliche Umsatz pro Kunden
ist um rund 10 Prozent auf 28 Euro gestiegen.
Entspannung
Das Erreichen der Gewinnzone begründet max.mobil
vor allem mit einer Entspannung am Markt. Die Kundengewinnungskosten
seien um 60 Prozent gesunken. Neukunden würden nur noch auf einer
wirtschaftlich sinnvollen Ebene beworben, sagte
Pölzl. Die Personalkosten wurden um 2,5 Prozent gesenkt. Die Zahl
der Mitarbeiter blieb mit 1.900 im Vorjahr konstant.
"Wir werden zwar sicherlich Kunden verlieren"
Das Jahr 2002 wird bei max.mobil ganz im Zeichen der Änderung des
Markennamens auf "T-Mobile" stehen.
Friedrich Radinger zeigte sich zuversichtlich: Ziel des
Markenwechsels sei die Verbesserung der Kundenstruktur. Vor allem
Geschäftskunden sollten durch die internationale Marke gewonnen
werden. "Wir werden zwar sicherlich Kunden verlieren, aber mehr und
bessere Kunden dazu gewinnen. Der Saldo muss qualitativ und
quantitativ positiv sein."
Für den gesamten österreichischen Mobilfunkmarkt ist man beim
zweitgrößten Handynetzbetreiber hingegen heuer weniger optimistisch.
Pölzl erwartet, dass die Zahl der
Kunden auf SIM-Kartenbasis 2002 insgesamt kaum ansteigen, wenn nicht
sogar sinken wird. Zahlreiche SIM-Karten vor allem im Prepaid-Bereich
würden nicht genutzt, hier werde es eine Marktbereinigung geben.
Mehr Geschäftskunden
2001 besaßen noch 57,6 Prozent der max.mobil-Kunden ein
Wertkartenhandy, nur 42,4 Prozent waren Vertragskunden. Der Anteil
der Firmenkunden an den Vertragskunden von max.mobil lag bei 21
Prozent, der max-Anteil am gesamten Businesskunden-Markt im
österreichischen Mobilfunk lag damit bei rund 30 Prozent. Insgesamt
telefonierten im vorigen Jahr 34,8 Prozent aller Österreicher mobil
bei max.mobil, deutlich weniger als bei der Mobilkom mit 41,5 Prozent
Marktanteil, aber auch weit mehr als bei One mit 19,3 Prozent.
Neue Kunden gewinnen will max.mobil unter dem internationalen
Namen T-Mobile vor allem mit internationalen Services: Geplant ist
etwa Roaming für Kunden von GPRS, der Zwischenstufe zur dritten
Mobilfunkgeneration, bis Jahresende in allen EU-Ländern. Außerdem
errichtet T-Mobile gemeinsam mit dem Schwesterunternehmen T-Online,
der Internettochter der Deutschen Telekom, ein neues Portal für den
Einstieg ins mobile Internet, erläuterte Rene Obermann, COO für
Europa bei T-Mobile International.
Keine internationale Harmonisierung der Ländertarife
Keine internationale Harmonisierung wird es vorerst hingegen bei
den nationalen Tarifen geben. Die Marktbedingungen seien derzeit zu
unterschiedlich für eine Angleichung der Angebote, meint Obermann.
"Wir
erwarten bei den Tarifen eine Seitwärtsbewegung."
Eine deutliche Verteuerung der Preise in Österreich - die
Alpenrepublik ist laut max-Chef Pölzl derzeit das billigste
Mobilfunkland in der EU - steht damit nicht an. Billiger dürften die
Preise in der heimischen Handytelefonie aber auch nicht werden: "Wir
erwarten bei den Tarifen eine Seitwärtsbewegung." Die Tarife würden
lediglich "euroisiert" werden, sagt Pölzl. (APA)