Angola
Angolanische Regierung und UNITA einigen sich auf Waffenstillstand
Nach 27 Jahren Bürgerkrieg neue Hoffnung auf Frieden
Luanda - Nach 27 Jahren Bürgerkrieg haben sich die
angolanische Regierung und UNITA-Rebellen auf einen Waffenstillstand
geeinigt. Vertreter der Armee und der Nationalen Union für die
vollständige Unabhängigkeit Angolas (UNITA) hätten sich am Freitag in
der zentralen Provinz Moxico darauf verständigt, die Feindseligkeiten
im gesamten Land zu beenden, teilte die Regierung in Luanda mit. Wann
und wo der Waffenstillstand unterzeichnet werden soll, wurde zunächst
nicht bekannt. Beide Seiten hätten für Montag ein weiteres Treffen in
der Provinzmetropole Lwena vereinbart, hieß es. Nachdem die UNITA nach dem Tod von Rebellenchef Jonas Savimbi vor
drei Wochen bereits ihre militärischen Aktivitäten eingestellt hatte,
beendete die angolanische Armee am Donnerstag ihre Offensive. Luanda
zeigte sich bereit, eine Amnestie für Kämpfer und führende Mitglieder
der UNITA zu erlassen, wenn diese im Gegenzug ihre Waffen
niederlegten. Im Rahmen eines nationalen Versöhnungsplanes soll der
Rebellenorganisation künftig eine politische Rolle in dem
südwestafrikanischen Land zukommen.
Gegenvorschlag
Die UNITA will kommende Woche einen Gegenvorschlag zu einem
langfristigen Friedensplan der Regierung vorlegen. Auf der zentralen
Route zwischen Luanda und Ndalatando im Osten Angolas, häufiges
Angriffsziel der UNITA, wurde wieder der Verkehr aufgenommen.
Der 67-jährige Savimbi war am 22. Februar bei Kämpfen mit
Regierungstruppen getötet worden. Sein Tod hatte Hoffnungen auf eine
Beilegung des Konflikts genährt, bei dem seit der Unabhängigkeit
Angolas von Portugal im Jahr 1975 mehr als eine halbe Million
Menschen getötet und vier Millionen Menschen vertrieben wurden.
Angola ist größer als Deutschland, Frankreich und Italien zusammen
und reich an Erdöl und Diamanten. Die UNITA und die von der
Marxistischen Volksbewegung für die Befreiung Angolas (MPLA)
dominierte Regierung hatten bereits 1991 und 1994 Friedensverträge
unterzeichnet. Diese waren aber nicht von langer Dauer. (APA)