Mensch
Bio-Gemüse gegen Herzinfarkt
Enthält fast sechs Mal so viel entzündungshemmenden Salicylsäure wie konventionell angebautes Gemüse
London - Bio-Gemüse kann einer britischen
Untersuchung zufolge das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle
senken. Die Bio-Früchte enthielten im Durchschnitt fast sechs Mal
so viel der entzündungshemmenden Substanz Salicylsäure wie
konventionell angebautes Gemüse, wie das britische Fachmagazins "New
Scientist" berichtet. Der Biochemiker John Paterson und Kollegen der University of
Strathclyde untersuchten dazu elf verschiedene Bio-Gemüse-Suppen im
Vergleich zu 24 Suppen aus normalem Gemüse. Erstere wiesen im Schnitt
177 Nanogramm (ng) Salicylsäure pro Gramm Suppe auf, letztere im
Durchschnitt nur 20 ng/g.
Risiko gesenkt
Pflanzen produzieren den auch in Aspirin wirksame Substanz
Salicylsäure, um sich gegen Stress und Krankheiten zu wappnen.
Gemüse, das hingegen mit Pestiziden behandelt wird, aktiviert diesen
eigenen Schutz offenbar nicht, folgern die Forscher. "Ich bin
wahrlich kein Evangelist der Bionahrungsmittel-Bewegung", kommentiert
Paterson die Ergebnisse, "aber da gab es wirklich substanzielle
Unterschiede." Salicylsäure vermindert unter anderem die
Zusammenlagerung von Blutplättchen und senkt daher das Risiko für
Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Bisher gab es kaum wissenschaftlich Belege dafür, dass
Bio-Produkte nachweislich gesünder seien als herkömmlich angebaute
oder hergestellte. Die neue Untersuchung fand deshalb auch bereits
die Aufmerksamkeit der britischen Verbraucherschutzbehörde. "Wir
wissen um den Nutzen von hohen Salicylsäure-Werten und werden uns
genau ansehen, was die Untersuchung besagt", sagte eine Sprecherin. (APA/dpa)