Etat
Advanced Medien prüft mögliche Scheingeschäfte
Veränderungen der Unternehmensabschlüsse 1999 und 2000 möglich
Das angeschlagene Medienunternehmen
Advanced Medien AG will eine interne Sonderprüfung über mögliche
Scheingeschäfte in den Jahren 1999 und 2000 einleiten. Der Vorstand
beabsichtige eine "lückenlose und konsequente Aufklärung" über die
Hintergründe des Verlustes von 36,7 Mill. Euro, den das Unternehmen
2000 verbucht hatte, teilte die am Neuen Markt notierte Advanced
Medien mit. Hauptursache für den Verlust seien Umsatzstornierungen,
nachträgliche Preisreduzierungen und eine Wertberichtigung im
Zusammenhang mit Aufträgen eines einzigen Abnehmers gewesen. Mit
diesem Kunden befinde sich Advanced Medien seit April in einem
Rechtsstreit. In dem Prozess halte das Gericht nun Scheingeschäfte in
den Jahren 1999 und 2000 zwischen dem damaligen Vorstand und dem
Abnehmer unter Mitwirkung eines Aufsichtsratsmitglieds für möglich.
Falls es sich tatsächlich um Scheingeschäfte gehandelt habe, werde
eine Änderung der Abschlüsse für diese Jahre nötig.
Im März 2001 war Advanced-Vorstandschef Christophe Montague wegen
der verfehlten Planzahlen des Vorjahres entlassen worden. (APA/Reuters)