New York - Gesundheitsprobleme aufgrund von Fettleibigkeit sind in den USA teurer als Krankheiten durch Rauchen oder übermäßiges Trinken. Das berichtete das Wall Street Journal am Dienstag unter Hinweis auf eine kalifornische Studie. Die Gesundheitsbehörde ist sogar der Ansicht, dass Übergewicht als lebensbedrohendes Faktum bald wichtiger wird als der Nikotinkonsum.Die kalifornischen Studie errechnete, dass ein übermäßig dicker US-Amerikaner 36 Prozent mehr an Krankenhaus- und ambulanten Behandlungen kostet und 77 Prozent höhere Medikamentenausgaben verursacht als ein Gleichaltriger mit normalem Gewicht. Für Raucher lägen diese Mehrkosten bei 21, beziehungsweise 28 Prozent. Die Vergleichszahlen für Alkoholiker lägen noch darunter. 300.000 Dicke sterben pro Jahr Schon Ende des Vorjahrs hatte die Nationale Gesundheitsbehörde gewarnt, in den USA könnte Übergewicht bald das Rauchen als wichtigste vermeidbare Todesursache ablösen. Laut Behördenleiter David Satcher sterben landesweit jährlich 300.000 Menschen an Krankheiten, die von Übergewicht ausgelöst wurden. Rund 60 Prozent der Erwachsenen und fast 13 Prozent der Kinder seien übergewichtig oder fettleibig. In die Kategorie der Fettleibigen gehört nach US-Definition zum Beispiel ein Mann von 1,80 Meter Größe und 120 Kilogramm Gewicht. Als Grund für das Übergewicht der meisten sehen die Experten eine zu hohe Kalorienzufuhr - besonders durch große Portionen Junkfood - bei zu geringer Bewegung. Satcher forderte deshalb, dem Kampf gegen die Fettleibigkeit ähnliches Gewicht beizumessen wie dem Kampf gegen das Rauchen. Krebserregende Zigarettenfilter London - Seit mindestens 45 Jahren weiß Philipp Morris, weltgrößter Zigarettenhersteller, um noch eine Gefahr seiner Produkte: Nicht nur der Tabakrauch, sondern auch die Filter, die vor manchen seiner Bestandteile schützen sollen, können die Gesundheit gefährden. Denn die Filter zerbröseln und ihre Fasern können in die Lunge geraten ("fall out"). Und auf diesen Fasern sitzen tumorauslösende Bestandteile des Rauchs. Das lesen Forscher laut New Scientist aus Firmenakten, die im Zuge von Prozessen bekannt geworden sind. Demnach hat Philipp Morris erstmals 1957 die Risiken des "fall out" analysiert. Heute sieht die Firma jedoch "keine zusätzlichen Risiken durch die Filter" und will auch "nichts weiter kommentieren". (jl/DER STANDARD, Printausgabe 14.03.2002)