Buenos Aires - Die Kursverluste des argentinischen Peso von rund 58 Prozent seit der Freigabe des Wechselkurses im Jänner sind nach den Worten des argentinischen Präsidenten Eduardo Duhalde zu stark. Es sei an der Zeit, dass die Zentralbank des Landes konzertierte Anstrengungen unternehme, um den Peso zu stärken, sagte Duhalde. Unterdessen verlor die argentinische Landeswährung am Dienstag am Devisenmarkt in Buenos Aires 7,2 Prozent auf 2,48/50 Peso je Dollar, obgleich die Notenbank zur Stützung des Wechselkurses in den Markt eingegriffen hatte. Sie hatte Dollar bei Kursen zwischen 2,36 und 2,40 Peso verkauft. Bis Jänner dieses Jahres war der Peso mehr als zehn Jahre lang im Verhältnis von eins zu eins an den US-Dollar gebunden. Peso-Verfall zu stark Argentinien steckt seit vier Jahren in einer tiefen Rezession. Zwei Regierungen waren Ende des vergangenen Jahres innerhalb weniger Tage gestürzt, nachdem die argentinische Bevölkerung massenhaft gegen Maßnahmen zur Bewältigung der Wirtschaftskrise protestiert hatte. Im Dezember hatte die drittgrößte Volkswirtschaft Lateinamerikas die Zahlung von Zinsen und Tilgung auf seine massiven Schulden von 141 Mrd. Dollar (161 Mrd. Euro) einstellen müssen. "Der Verfall des Peso ist zu stark. Es ist eine Sache den Exporteuren zu helfen, aber eine andere, die gesamte übrige Wirtschaft zu zerstören", sagte Duhalde in seiner wöchentlichen Rundfunkansprache. "Die Zentralbank wird die notwendigen Maßnahmen ergreifen, dass der Peso nicht weiter fällt ... es ist Zeit zu intervenieren, um ihn in angemesseneren Spannen zu halten". Zugleich gab er sich optimistisch, innerhalb eines Monats Finanzhilfe aus dem Ausland in Höhe von Milliarden von Dollar für das angeschlagene Land zu erhalten. Analysten warnten jedoch, die Delegation des Internationalen Währungsfonds (IWF), die derzeit Gespräche mit der argentinischen Regierung führe, sei bisher nicht bereit, darüber zu entscheiden, das im Dezember ausgesetzte Kreditprogramm, aus dem zehn Mrd. Dollar noch nicht in Anspruch genommen waren, wieder in Kraft zu setzen. (APA/Reuters)