Peking - China hat am Dienstag gegen das Treffen des amerikanischen Vizeverteidigungsministers Paul Wolfowitz mit dem taiwanesischen Verteidigungsminister Tang Yiau-ming in den USA protestiert. Das Gespräch bei einer Konferenz in St. Petersburg in Florida war die erste Zusammenkunft dieser Art, seit Washington 1979 die diplomatischen Beziehungen von Taipeh zu Peking gewechselt hatte. Der Sprecher des Außenministeriums in Peking, Sun Yuxi, äußerte Chinas "starkes Missfallen und Empörung". Er nannte es einen Verstoß gegen die Ein-China-Politik der USA, wonach Peking als alleinige Regierung Chinas anerkannt wird. In einer Rede auf der Konferenz sagte Wolfowitz nach einem Bericht der taiwanesischen Nachrichtenagentur Central News Agency, die USA unterstützten Taiwan beim Aufbau ihrer Verteidigungsmöglichkeiten, damit die Inselrepublik friedliche Kontakte mit der Volksrepublik auf einer ausgewogenen Grundlage pflegen könne. Das sei im Interesse der USA und der regionalen Stabilität in Asien. China hatte schon gegen die Einreiseerlaubnis für den taiwanesischen Verteidigungsminister protestiert und sogar eine Absage der Konferenz gefordert. Der "USA-Taiwan-Verteidigungsgipfel" ist eine private Veranstaltung des US-Taiwan-Wirtschaftsrates, an der auch amerikanische Rüstungshersteller teilnehmen. Peking sieht in Taiwan nur eine abtrünnige Provinz und sucht die demokratische Inselrepublik diplomatisch zu isolieren.(APA/dpa)