Zeit
Dokumentationsarchiv: Finanzielle Situation hat sich verschlechtert
Neugebauer: Stoßen bei Regierung nicht auf Wohlwollen
Wien - Wolfgang Neugebauer, wissenschaftlicher Leiter des
Dokumentationsarchives des Österreichischen Widerstands (DÖW), ist
mit den Rahmenbedingungen, die ihm und seinen Mitarbeitern geboten
werden, unzufrieden. Mit der wissenschaftlichen Arbeit im
abgelaufenen Jahr sei er zwar zufrieden, die finanzielle Situation
bereite ihm aber Sorgen, so Neugebauer am Rande der Jahresversammlung
des DÖW. Verantwortlich macht er die Regierung, bei der man
"nicht auf Wohlwollen" stoße. Der Unterstützungsbetrag für das DÖW sei schon seit Jahren nicht
mehr angehoben worden, kritisierte Neugebauer. Die größte finanzielle
Belastung sei aber mit der Verteuerung der Zivildiener, auf die das
DÖW angewiesen ist, verbunden. Die Kosten hätten sich in diesem
Bereich verdreifacht. "Das hat uns am stärksten getroffen", sagte
Neugebauer.
Was die Arbeit des DÖW betrifft, meinte er, dass man es in den
letzten Wochen und Monaten wieder verstärkt mit rechtsextremen
Aktivitäten zu tun gehabt hätte. Bedenkliche Vorkommnisse gebe es
beispielsweise rund um die Wehrmachtsausstellung. Er hoffe aber, dass
die Sicherheitsbehörden alles Notwendige in die Wege leiten würden.
Besonders stark nehme der Rechtsextremismus im Internet zu. Hier
könne man sich leicht organisieren, aber ebenso leicht in der
Anonymität verschwinden, begründete Neugebauer. Dem will das DÖW mit
Aufklärung auf ihrer
DÖW-Homepage begegnen
. Die Zahl
der Zugriffe auf die Homepage sei von 6.000 im Jahr 2000 auf mehr als
20.000 im Jahr 2001 angestiegen, zeigte sich Neugebauer erfreut.
(APA)