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Guten Morgen, Salzburg.

foto: apa/nietfeld
Salzburg - Sich früh anzustellen allein genügte nicht, um einen Platz auf den Anmeldelisten zu ergattern, denn bis im Vorjahr war am Institut für Kommunikationswissenschaft der Uni Salzburg auch Körpereinsatz nötig, um den Drängeleien in der Warteschlange - oder besser: im Wartehaufen - stand zu halten. Auch hier wird von Menschen berichtet, die der Ohnmacht nahe waren. Auf Initiative der Studienrichtungsvertretung wurden dieses Semester deshalb Nummernzettel eingeführt, ohne Probleme verlief der erste Tag der Anmeldefrist, der 4. März, dennoch nicht. Selbst wer einige Zeit vor dem Anmeldebeginn erschien, musste sich mit einer dreistelligen Nummer abfinden, berichtet Andrea, Studentin im vierten Semester. Sie erkundigte sich schon Wochen vorher über den Beginn der Anmeldefrist. Und so kam sie denn auch kurz vor neun Uhr vor dem Anmeldehörsaal an - und erschrak einigermaßen, als sie die Nummer auf ihrem Zettel sah: 347. Mehr als fünf Stunden später konnte sich Andrea nur noch auf Ersatzlisten eintragen, denn die 25 Plätze für die Lehrveranstaltung ihrer Wahl waren schon vergeben. Auf der Warteliste waren vor ihr jedoch auch bereits einige Kollegen eingetragen. "Einmal im Semester um sechs Uhr aufstehen", wie es Stefan Deller von der Studienrichtungsvertretung vorschlägt, wäre kein Problem, denn Informationen, dass die Anmeldefrist um neun Uhr beginnt, darf man offenbar nicht vertrauen. Und keinesfalls bauen darf man darauf, dass genügend Plätze für alle vorhanden sind. Andrea fürchtet nun, nicht in ein Pflichtseminar zu kommen und dadurch ein Semester zu verlieren. (DER STANDARD Print-Ausgabe, 12.3.2002)