ORF
Lindner zur Werbekonjunktur: "Die Lage ist ernst"
Kein Kommentar zu Westenthaler-Vorwurf
Nicht kommentieren wollte ORF-Generaldirektorin Monika Lindner am
Montag die Aussagen von FPÖ-Mediensprecher und Klubobmann Peter
Westenthaler, der bei der Direktorenbesetzung im ORF "dubiose
Vorgänge" geortet hatte. Lindner verwies am Rande der Sitzung des
Publikumsrats auf das Plenum des Stiftungsrats am Dienstag, wo
die Bestellung des Online- und des Technik-Direktors erfolgen werde. Über einen möglichen Kauf des Unternehmens von Ö3-Technikberater Andreas Gall, der als Favorit für die Position des technischen Direktors gilt, wollte Lindner sich nicht äußern.Kein Kommentar zu Direktoren-Gehälter
Ebenfalls keinen Kommentar gab es von Lindner zu Westenthalers
Forderung, bei der Gestaltung der Direktoren-Gehälter "mehr Fantasie
in Richtung mehr Bescheidenheit" zu entwickeln: "Die Verträge werden im Stiftungsrat vorgelegt, besprochen und verhandelt", meinte
sie. Es sei aber in keinem Unternehmen üblich, "dass man dann, wenn
die Zeiten schlecht sind, auch schlechter bezahlt", hielt Lindner
"grundsätzlich" fest.
Ernste Lage
In Bezug auf die Werbekonjunktur hofft Lindner auf einen
Aufschwung im Herbst. "Die Lage ist ernst", sagte sie bei der Sitzung
des Publikumsrats. "Wir haben von Anfang an eine Rezession
eingeplant, aber so wie es jetzt ausschaut, ist das, was wir verloren
haben, nicht mehr einzubringen." Laut Focus-Institut gab es für den
ORF im Jänner 2002 im Vergleich zum Jänner des Vorjahres einen
Rückgang der Bruttowerbeeinnahmen von rund 20 Prozent - sowohl im TV
als auch im Radio. Dennoch sei aber keine "Gefahr im Verzug, so dass
wir Programme kippen müssen", betonte Lindner. (APA)