Fußball
Maric, verhinderter Goalgetter in Wien
Immerhin vier Tore des Kroaten wurden in dieser Saison in der Bundeshauptstadt aberkannt
Wien - Marijo Maric und Wien, das passt wohl nicht zusammen. Zwei
Spiele, vier Tore, aber keines zählte - der Kroate wird bei
Dienstreisen des FC Kärnten in die Bundeshauptstadt zur tragischen
Figur. "Ich habe in Wien vier Tore erzielt und alle wurden aberkannt.
Ich brauche in Wien gar nicht mehr antanzen. Das ist einfach nur
lächerlich, was da abgeht", meinte der bitterböse Stürmer nach der
0:2-Niederlage im Hanappi-Stadion gegen Rapid in der
Fußball-max.Bundesliga.
Fehlentscheidungen
Maric hatte in der 61. Minute den vermeintlichen Führungstreffer
erzielt, Schiedsrichter Bernhard Brugger allerdings annullierte den
Treffer wegen vermeintlichem Abseits von Maric nach dem Lattenköpfler
von Ambrosius. Brugger lag damit ebenso falsch wie sein Kollege
Konrad Plautz vor vier Monaten.
Eklat im Herbst
Damals, am 3. November, hatte der 2:0-Heimsieg der Wiener Austria
gegen den FC Kärnten für viel Wirbel gesorgt. Plautz hatte gleich
drei Treffer des 25-jährigen Maric aberkannt, die TV-Studie bewies,
dass zumindest zwei regulär waren. Kärnten-Präsident Haider sprach danach von "hausgemachter
Schweinerei" und sorgte mit Attacken auf die Referees ("Ganoven von
Schiedsrichtern, die offenbar käuflich sind") für einen Eklat.
Elferalarm: Pfeiferl blieb stumm
Brugger gestand am Samstag seinen falschen Pfiff ein. "Den Fehler
hat mein Assistent gemacht, aber in so einer Situation muss ich mich
auf meinen Assistenten verlassen", erklärte der Schiedsrichter, der
bei einer umstrittenen Strafraumszene nach Zweikampf von Knez mit
Maric (22.) weiter spielen ließ. Während sowohl Kärnten-Trainer
Walter Schachner als auch Rapid-Teamchef Lothar Matthäus einen Elfer
gesehen hatten, blieb das Pfeiferl von Brugger stumm. "Das war eine
Schwalbe, da hätte man sogar Gelb geben können", so seine
Einschätzung.
Schachner verbittert
Schachner trauerte der Chance auf den dritten Sieg gegen Rapid im
dritten Spiel nach. "Schiri-Entscheidungen sind Tatsachen, da kann
man nichts ändern", meinte er mit verbitterter Miene. "Es tut mit
leid für die Mannschaft, sie hätte sich heute mehr verdient. Sie hat
aber gezeigt, dass sie mit den Großen mithalten kann", sagte der
Kärnten-Coach, dessen Team aus dem Gegenstoß nach dem falschen
Abseitspfiff das 0:1 durch Roman Wallner hinnehmen musste (62.). Knez
sorgte per Kopf (85.) für den Endstand.
Rapid beste Frühjahrsmannschaft
Nach drei Siegen und einem Remis ist Rekordmeister Rapid, der als
Vorletzer überwintert hatte, derzeit die beste Frühjahrsmannschaft
und hat eventuell einen Europacup-Platz wieder in Blickweite. "Es
zählen nur die drei Punkte", meinte Matthäus, der zumindest die beste
Leistung von Andreas Herzog seit seiner Rückkehr nach Wien sah. "Ich
habe gewusst, dass es wegen fehlender Spielpraxis und der Umstellung
auf den österreichischen Fußball eine Zeit dauern wird. Ich erwarte
mir von Herzog aber noch mehr", sagte Matthäus.
Der Kapitän blieb auch kritisch. "Wie spielen derzeit nur
phasenweise gut, aber dann teilweise wieder schlecht. Wir müssen
konstanter werden und auch ich muss besser ins Spiel kommen", betonte
Herzog.
(APA)