Harare - Wegen des großen Andrangs zum Auftakt der zweitägigen Präsidentenwahlen in Simbabwe hat Oppositionschef Morgan Tsvangirai am Samstag eine längere Öffnung der Wahllokale gefordert. Beim Besuch mehrerer Wahllokale in Harare, vor denen sich teilweise 1000 Menschen angestellt hatten, sagte Tsvangirai, er versuche, eine Verlängerung der Wahlzeiten zu erreichen. "Es geht nicht, dass wir das in zwei Tagen bewältigen können", sagte der Herausforderer von Präsident Robert Mugabe. Vor allem im Zentrum der Hauptstadt bildeten sich riesige Schlangen mit zum Teil mehreren tausend Menschen. Auch aus Provinzstädten wurde eine hohe Wahlbeteiligung gemeldet. In einem Vorort von Harare schritt die Polizei gegen missmutige Wähler ein, die stundenlang auf ihre Stimmabgabe warten mussten. Dabei gab es laut Agenturmeldungen mehrere Verletzte. Gefahren durch wilde Tiere Die Wahllokale sind planmäßig am Samstag und am Sonntag jeweils von 7 bis 19 Uhr (6 bis 18 Uhr MEZ) geöffnet. In ländlichen Gegenden werden sie bereits zwei Stunden früher geschlossen. Die Regierung begründete dies mit den Gefahren, die wilde Tiere für die Wähler bedeuten könnten. Politische Beobachter sagten nach der Veröffentlichung der Liste der Wahllokale am Freitag, im Vergleich zu den Parlamentswahlen 2000 lägen mehr Lokale in den ländlichen Hochburgen Mugabes und weniger in städtischen Bereichen, wo die Opposition mehr Anhänger hat. Mugabe zeigte sich bei der Stimmabgabe in einer Grundschule von Harare jedenfalls siegesgewiss: Er werde das Wahlergebnis anerkennen, "weil ich die Wahl gewonnen haben werde". Tsvangirai rief unterdessen die Menschen zur Geduld auf. Es lohne sich, für eine bessere Zukunft Schlange zu stehen. Der ehemalige Chef des simbabwischen Gewerkschaftsbundes will erst am Sonntag, seinem 50. Geburtstag, seine Stimme abgeben. Erste Ergebnisse werden am Montagabend erwartet, das offizielle Ergebnis soll am Dienstag feststehen. (APA/Reuters)