Salzburg - Die ÖH Salzburg nahm in einer Presseaussendung den Internationalen Frauentag zum Anlass, um auf die Situation von Frauen an Österreichs Universitäten. "Seit zwei Jahren ist BlauSchwarz an der Macht, und seit zwei Jahren verschlechtert sich die Situation massiv! Dass davor auch vieles im argen lag, ist unbestritten, aber derartige Verschlechterungen sind himmelschreiend!", meint Anita Pleschko, Frauenreferentin der ÖH Salzburg zur aktuellen Situation an Österreichs Universitäten.Noch nie war Gendermainstreaming, Frauenförderung, Hinterfragen von Rollenbildern und das Hinterfragen der Regierungsarbeit so notwendig wie heute. Die ÖH Salzburg erklärt in ihrer Aussendung weiters: "Seit ein Mann mit den Belangen von Frauenfragen betraut ist, geht es stetig bergab: Kürzungen von Zuwendungen für Frauenfördernde Projekte zugunsten der Männerabteilung (so kostete ein Seminarnachmittag des Büros für Männerfragen das gleiche, wie ein Frauenprojekt in Wien benötigt um ein Jahr über die Runden zu kommen!), Einführung eines Kindergeldes, das Frauen wieder an den Herd drängen wird, keine - wie von der EU vorgeschrieben - Prüfung von Gesetzen und Schritten auf Auswirkungen auf Frauen." "Ein Mann als Frauenminister, der lieber eine deutschnationale Burschenschaft fördert, als sich um die Belange der Frau in der heutigen österreichischen Gesellschaft zu kümmern, kann nur ein Witz sein. Schade, dass mir dabei das Lachen vergangen ist!", gibt sich Ralph Schallmeiner - Mitglied des Salzburger ÖH-Vorsitzteams - bewusst zynisch. Schallmeiner weiter: "Selbst für mich als Mann ist so was unverständlich. Das Festhalten an patriachalen Strukturen ist nicht nur reaktionär, es ist vielmehr ein Witz der Geschichte!" Benachteiligung Im Bildungsbereich, so stellt die ÖH Salzburg fest - sind immer noch die gleichen Rollenverteilungen Gang und gäbe, wie vor 30 oder 40 Jahren. Frauen belegen in der Regel immer noch öfter die später schlechter bezahlten Studienrichtungen, Frauen werden immer noch offen diskriminiert, Frauen werden an der Universität immer noch hinten an gereiht! So stehen heute etwa weit über 55% Studentinnen nur ganze 4% Professorinnen gegenüber. Es gibt bis heute keine Rektorin in Österreich, während die Geschicke der Universitäten immer noch von Männern geführt und gelenkt werden. Und das neue Dienstrecht benachteilige vor allem Frauen durch den Umstand der Nichtgarantie von Arbeitsplätzen über lange Zeit. Die ÖH Salzburg fordert daher zum Weltfrauentag: "Verpflichtende Lehrveranstaltungen "Gendermainstreaming" für alle Studien an allen Universitäten und Fakultäten im Ausmaß von zumindest 12 Semesterwochenstunden pro Studium! Abschaffung der Studiengebühren, die vor allem Frauen massiv treffen! Frauenoffensive im Bereich des lehrenden Personals - eine Frau pro Institut ist Minimum! Prüfung und anschließende Abänderung aller Gesetze und Verordnungen nach frauenspezifischen Gesichtspunkten!" Anita Pleschko dazu abschließend: "Geschlechterrollen werden uns in der Bildung vermittelt. Daher muss Bildung auch dahingehend reformiert und umgekrempelt werden. Anstatt einer Husch-Pfusch-Autonomie für Universitäten, wäre es sinnvoller endlich einmal Frauenspezifika zu verankern! Frauen stürmt die Universitäten!" (red)