EU
Prodi: "Europa der Zukunft ist eine Union der Vielfältigkeit"
"Wir wollen aus EU keinen zentralisiertem Superstaat machen"
Venedig - Das Europa der Zukunft wird eine Union der
lokalen, regionalen und nationalen Vielfältigkeit und keineswegs ein
zentralisierter Superstaat sein. Dies betonte der
EU-Kommissionspräsident Romano Prodi bei einer Konferenz über die
EU-Osterweiterung in Venedig, die von der Gemeinschaft Alpe Adria
organisiert wurde. Am Treffen beteiligten sich unter anderem die
steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic sowie der slowenische
Außenminister Dimitrij Rupel und der kroatische Europaminister Neven
Mimica. "In der EU der Staaten und der Völker ist die Vielfältigkeit eine
Stärke, die wir schützen wollen", sagte Prodi. Er kritisierte jene
Politiker, die vor einem Europa der Banken warnen. "Wir sind dabei,
ein Europa der Völker aufzubauen. Der Euro ist beispielsweise zu
einem außerordentlichen Mittel politischer Integration geworden, wie
wir es in der Geschichte bisher noch nie erlebt haben. Wer nicht
versteht, dass der Euro nicht nur eine rein wirtschaftliche, sondern
auch eine politische Angelegenheit ist, hat von Europa nichts
begriffen", so Prodi.
Der EU-Kommissionspräsident beteuerte, dass die Osterweiterung
notwendig sei, um den Balkanraum zu stabilisieren. "Der Erfolg der
Erweiterung liegt in unserer Fähigkeit, demokratische Zustimmung um
den Beitritt neuer Kandidaten zu schaffen. Der Integrationsprozess
hat in den letzten Jahren großartige Resultate erzielt. Die
EU-Erweiterung ist der nächste fundamentale Schritt eines
unaufhaltbaren Prozesses", so Prodi. (APA)