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Ende 2003 übersiedeln drei Wiener Gerichtsstandorte in den Vienna City Tower. Die Miete pro m2: 13,9 € (Zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)

foto: APA
Wien - 550 Mitarbeiter des Handelsgerichts, des Bezirksgerichts für Handelssachen und des Bezirksgerichtes Innere Stadt Wien werden ab Herbst nächsten Jahres ihre Büros im Vienna City Tower im dritten Wiener Bezirk beziehen. Gleichzeitig werden die Büros in der Riemergasse in der Innenstadt aufgegeben. Neben 110 Richtern und 112 Rechtspraktikanten sowie Richteranwärtern werden 320 "nichtrichterliche Personen" (Schreibkräfte) nach Wien-Mitte übersiedeln. Österreichs größte Immobiliengesellschaft, die Immofinanz, die über ein Immobilienvermögen von knapp einer Mrd. Euro verfügt, hat den Vienna City Tower im Vorjahr von der Baufirma Porr um 870 Mio. S erworben. Der 89 Meter hohe Turm ist derzeit noch im Bau und wird nächstes Jahr fertig; er ist das größte innerstädtische Investment der Immofinanz. Immofinanz-Chef Karl Petrikovics ist über den Bund als Mieter hoch erfreut: Die moderne und flexible Raumaufteilung ermöglicht eine außergewöhnlich hohe Flächeneffizienz, die ideal für die Anforderungen eines Gerichtsbetriebes sei. Die gesamte Mietfläche beträgt 22.700 m². Konkret sind es 14.688 m² Bürofläche, um 36 Prozent mehr als bisher in der Riemergasse, sowie 3796 m² Lagerfläche. Die Miete liegt mit 13,9 EURO/m² am unteren Ende der Preisskala. Aus Sicht des Justizministeriums waren vor allem die günstige Verkehrsanbindung (direkter U- und S-Bahn-Anschluss), eine großzügige Tiefgarage, die Vorteile für den Parteienverkehr bringt, und die hohe Bauqualität ausschlaggebend für den neuen Standort. Der City Tower werde damit eines der bürger- und servicefreundlichsten Justizgebäude in Europa. Für Petrikovics ist die Vereinbarung mit der Republik ein großer Erfolg. Obwohl die Vermietungssituation im Bürobereich aufgrund der schleppenden Konjunktur schwieriger geworden sei, zeige der City Tower, dass für sorgfältig konzipierte Objekte am richtigen Standort weiterhin Nachfrage bestehe. Hinter diesem und eventuell weiteren Umzügen von Bundesdienststellen steht der Gedanke der aktiven Bewirtschaftung des Bundesvermögens. Nicht immer müssten Beamte in teuren Innenstadtlagen sitzen, wenn der Bund die Büros oder auch Wohnungen lukrativer an Private vermieten könne, so die Vorstellung. Was konkret mit den Büros in der Riemergasse passiert, steht noch nicht fest. Vertreter der Bundesimmobiliengesellschaft waren für eine Stellungnahme nicht erreichbar. (Claudia Ruff; DER STANDARD, Print-Ausgabe, 8.3.2002)