Warschau - Mehrere prominente Polinnen haben die Regierung aufgefordert, eine von der Kirche unabhängige Frauenpolitik zu führen. In einem offenen Brief zum Weltfrauentag am Freitag warfen die Frauen der Regierung vor, im Tausch gegen die kirchliche Zustimmung zum EU-Beitritt Polens die Rechte der Frauen zu missachten.Für die Unterstützung der zunächst europakritischen katholischen Kirche habe die seit September amtierende Links-Regierung ihre Wahlversprechen verraten, erklären die Verfasserinnen, unter ihnen Nobelpreisträgerin Wislawa Szymborska und Filmemacherin Agnieszka Holland. Sie bezogen sich dabei auf Ministerpräsident Leszek Miller, der im Wahlkampf angekündigt hatte, die strenge Abtreibungsgesetzgebung zu lockern, einen Sexualkundeunterricht einzuführen und Verhütungsmittel leichter zugänglich zu machen. Regierungssprecher Michael Tober dementierte, dass es eine Absprache zwischen Regierung und Kirche gebe. Die Regierung müsse lediglich drängenderen Problemen Priorität einräumen. (APA/AP)