Genf - Auf dem Genfer Messegelände ist am Donnerstag der 72. Internationale Automobilsalon für das breite Publikum eröffnet worden. Erwartet werden rund 700.000 Besucher, die bis zum 17. März die 900 Automarken der 250 Aussteller besichtigen können. Die Autoindustrie nimmt für sich in Anspruch, in Genf 32 Welt- und 18 Europapremieren zu zeigen. Der Schweizer Bundespräsident Kaspar Villiger rief zur Eröffnung zu einem verantwortungsvollen Umgang mit der Freiheit auf. Das Spannungsfeld zwischen Freiheit des einen und Unfreiheit des anderen sei kaum irgendwo anders direkter spürbar als beim Auto. "Das Freiheitsgefühl des Rasers am Gaspedal kann unermessliches Leid bei Mitmenschen verursachen", sagte Villiger. "Achtung Dieselkrebs" Etwa 20 Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace kennzeichneten auf dem Messegelände dort ausgestellte Dieselfahrzeuge mit Warnhinweisen "Achtung: Dieselkrebs". Nach eigenen Angaben wirft die Organisation den Autoherstellern vor, gegen diese Gefahr nichts zu unternehmen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in einem am Donnerstag in Bangkok und Genf veröffentlichten Aufruf die Regierungen vor allem in Asien ermahnt, Blei aus dem Benzin zu verbannen. Besonders Kinder sind betroffen, wenn sich dies für besseren Motorenlauf zugesetzte Blei in ihrem Blut ansammelt. Dies kann das Gehirn belasten und zu Lernproblemen führen. In den USA und in Europa, wo Blei durch andere Zusätze ersetzt wurde, konnte die Blutkonzentration bei Kindern um 90 Prozent verringert werden, wie WHO schreibt. Der Genfer Autosalon gehört weltweit zu den größten fünf Automobilausstellungen neben Detroit, Tokio, Frankfurt und Paris. (APA)