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Wirtschaftskammerpräsident Leitl: "Den Schutzzöllen entgegen treten"

apa/schlager
Wien - "Den Schutzzöllen der USA auf Stahlimporte muss deutlich entgegengetreten werden", sprach sich Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl auch in seiner Funktion als Eurochambres-Präsident für ein schrittweises Vorgehen der EU gegen die protektionistische US-Maßnahme aus. Auch Europas Stahlindustrie habe eine schmerzhafte Restrukturierungsphase hinter sich, habe diese aber ohne Schutzzölle bewältigt. "Die US-Schutzzölle treffen außerdem nicht nur die EU, sondern auch Länder wie Russland, die sich zur Zeit in einer entscheidenden wirtschaftlichen Phase befinden, und könnten sich somit auf den gesamten Prozess der Demokratisierung in Mittel- und Osteuropa negativ auswirken", heißt es in einer Aussendung der Wirtschaftskammer von Donnerstag. Österreichische Unternehmen seien von den Schutzmaßnahmen der USA gegen Stahlimporte zum Glück nicht so stark betroffen, wie das noch vor kurzem zu befürchten war, so Leitl. Dazu hätten nicht zuletzt die zahlreichen Interventionen der WKÖ bei US-Regierungsstellen beigetragen. Er selbst habe sich mehrfach gegenüber US-Stellen für eine Ausnahme des für Österreich so wichtigen Werkzeugstahls von der Schutzzollliste eingesetzt. Die drohenden Zölle und Quoten seien auch eines der wichtigsten Gesprächsthemen des ersten persönlichen Treffens von Leitl mit dem neuen US-Botschafter Brown in Österreich, Anfang Februar, gewesen. Exportzuwachs von 16 Prozent im Jahresvergleich Die für die österreichischen Exporteure wichtigsten Roh- und Verarbeitungsprodukte aus Eisen und Stahl in die USA sind Werkzeugstahl, Stahlrohre, Bleche, Eisenstangen und -profile, Draht sowie Ferrolegierungen. Insgesamt exportierte die österreichische Eisen- und Stahlindustrie in den ersten neun Monaten 2001 Waren im Gesamtwert von 145,21 Mill. Euro in die USA. Gegenüber 2000 war das ein Zuwachs um 16 Prozent. "Für den für österreichische Unternehmen (Böhler-Uddeholm) sehr wichtigen Werkzeugstahl werden keine Schutzzölle eingeführt", präzisiert Leitl. Statt der befürchteten 30-prozentigen Schutzzölle bei den für Österreich ebenfalls wichtigen Stahlrohren sollen 15 Prozent eingehoben werden, ebenso wie bei rostfreien Drähten und Stangen. (APA)