Wien - Die VP setzt jetzt auf lokale GM: Jene Wiener Bezirke, die einen ÖVP-Bezirksvorsteher haben, sollen nun ehrenamtliche "Gleichstellungsmanager" (GM) bekommen, kündigte der Wiener VP-Obmann Bernhard Görg am Donnerstag an. "Ziel ist es, im Sinne des Gender-Mainstreaming geschlechtsspezifische Bedürfnisse auf allen Ebenen zu verfolgen", erläuterte Görg.Zu Beginn soll eine Bestandsaufnahme stehen, dann sollen "sämtliche Aktivitäten des Bezirks auf Gender-Gerechtigkeit überprüft werden, um zukunftsorientierte Lösungen zu ermöglichen". Geschlechtergerechte Spielplätze Ein Beispiel aus der Praxis: In der Josefstadt habe man mit dem Umbau eines Parks begonnen. Hatten früher vorwiegend Burschen dort Basketball gespielt und die Mädchen mehr oder weniger vertrieben, so werde jetzt im Zuge des Umbaus "ein Volleyballplatz errichtet, um beiden Geschlechtern Spiel und Spaß zu ermöglichen". "Görg hat vollkommen Recht, wenn er meint, dass Gender-Mainstreaming in der Wiener Kommunalpolitik ein topaktuelles Thema ist. Dafür sorgt nämlich die SPÖ", reagierte Martina Ludwig, die Frauensprecherin der Wiener SP, auf diese Initiative. Nicht nur dass etwa schon vor Jahren zwei Parks in Margareten mädchengerecht umgestaltet wurden: "Ich würde Görg die Einsetzung einer Gleichstellungsmanagerin im eigenen Wiener ÖVP-Klub empfehlen. Bei einer Frauenquote von 12,5 Prozent in der VP-Gemeinderatsfraktion - nur zwei von 16 Gemeinderäten sind Frauen." Zum Vergleich: "Bei der SPÖ sind 50 Prozent der Wiener Stadtregierung, 45 Prozent der SP-Gemeinderäte und fast 40 Prozent der SP-Bezirksräte Frauen." (frei) (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 08. Mäez 2002)