München - Entgegen dem ersten Trend hat die CSU bei den Kommunalwahlen in Bayern kräftig zugelegt. Nach dem am Mittwoch veröffentlichten Endergebnis gewann die CSU bei den Stadtrats- und Kreistagswahlen 2,4 Prozentpunkte dazu und kam landesweit auf 45,5 Prozent. Die SPD erreichte mit nur noch 25,2 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit 50 Jahren. Auch die Grünen mussten Einbußen hinnehmen. Wie das Landesamt für Statistik mitteilte, verlor die SPD 0,5 Prozentpunkte. Die Grünen rutschten um 1,2 auf 5,7 Prozent ab. Als drittstärkste Kraft in den bayerischen Kommunalparlamenten behaupteten sich die Freien Wähler mit 15,6 Prozent (plus 0,3). Die FDP kam auf 2,0 Prozent (plus 0,4). Schlusspfiff Der CSU-Chef und Kanzlerkandidat Edmund Stoiber sagte im ZDF-Morgenmagazin, nach dem Schlusspfiff stehe die CSU als eindeutiger Sieger der Wahl fest. Er spreche weiterhin nicht von einem Stimmungstest für die Bundestagswahl, aber mancher voreilige Kommentar dürfte jetzt neu geschrieben werden. Der bayerische SPD-Chef Wolfgang Hoderlein sagte, die Wähler entschieden sich immer weniger nach Parteien und immer mehr für Persönlichkeiten. Die SPD habe in Großstädten zugelegt, aber auf dem Land verloren. Der bayerische Grünen-Chef Jerzy Montag sagte, seine Partei habe unter schwierigen Rahmenbedingungen ein achtbares Ergebnis erreicht. Die SPD legte in vier der acht bayerischen Großstädte deutlich zu. Aber nur in München und Fürth stellt die SPD den Oberbürgermeister und die stärkste Rathausfraktion. In Nürnberg und Augsburg gibt es am 17. März OB-Stichwahlen mit guten Aussichten für die SPD-Kandidaten; die stärkste Fraktion stellt dort trotz Verlusten die CSU. In Regensburg, Erlangen und Ingolstadt stellt die CSU die Oberbürgermeister und legte als stärkste Fraktion zu. In Würzburg legte die CSU als stärkste Fraktion zu und geht mit Vorsprung in die OB-Stichwahl. Darüber hinaus baute die CSU ihre Vormacht in den mittleren und kleinen Städten aus. Bei den Landratswahlen gingen 45 Landkreise an die CSU, sieben an die SPD, in sieben Kreisen kommt es zu Stichwahlen. (APA/AP)