Finanzen & Börse
US-Stahlzölle - Europäische Stahlaktien unter Druck
ThyssenKrupp führte Verliererseite an
Frankfurt - Aktien von europäischen Stahlunternehmen
sind am Mittwoch nach der Ankündigung von US-Präsident Georg Bush,
hohe Einfuhrzölle auf Stahl zu erlassen, unter Verkaufsdruck geraten.
Europas zweitgrößter Stahlkonzerns ThyssenKrupp führte mit einem
Minus von 1,50 Prozent auf 17,03 Euro zeitweise die Verliererliste im
Deutschen Aktienindex an. Der Index pendelte am Vormittag mit einem
Plus von 0,05 Prozent auf 5231 Punkte um seinen Vortagesstand. "Eine Kontingentlösung oder Strafzölle wurden schon seit längerem
erwartet", sagte Analyst Frank Biller von der Baden-
Württembergischen Landesbank der dpa-AFX. Ein Händler sieht dagegen
keine massiven Auswirkungen auf den Kurs des ThyssenKrupp-Papiers.
"Ein freier Handel kann dies ja wohl nicht sein", sagte ein Händler.
300.000 Tonnen bei Thyssen
Bei ThyssenKrupp seien rund 300.000 Tonnen Stahl von den
möglichen Einfuhrzöllen betroffen, sagte Analyst Biller. Der Konzern
wollte sich am Vormittag zu der Entscheidung der USA äußern.
Auch die Papiere des französischen Stahlkonzerns mit einem
Abschlag von 8,1 Prozent auf 16,40 Euro auf der Verkaufsliste der
Anleger. Kursbelastend habe sich auch der Verlust bei Europas größtem
Stahlkonzern im abgeschlossenen Geschäftsjahr ausgewirkt, sagten
Händler. Der Stahlkonzern ist im abgelaufenen Geschäftsjahr wegen
einmaligen Sonderkosten und des Preisverfalls tief in die roten
Zahlen gerutscht. Usinor hat sich Mitte Februar mit der spanischen
Aceralia und der Luxemburger Arbed zum europäischen Stahlkonzern
Arcelor zusammengeschlossen. Das Arcelor-Papier rutschte um 1,46
Prozent auf 14,80 Euro ab. (APA)