Brüssel - Die belgische Justiz hat am Mittwoch die
Entscheidung über die Zulässigkeit einer Klage gegen den israelischen
Ministerpräsidenten Ariel Sharon wegen der Massaker von Sabra und
Schatila im Libanon verschoben. Sie folgte damit nach eigenen Angaben
einer entsprechenden Bitte der Staatsanwaltschaft und der Anwälte der
palästinensischen Kläger.
Vor knapp 20 Jahren hatten die christlichen Milizen der
Libanesischen Streitkräfte unter den Augen der israelischen
Besatzungsarmee zwischen 800 und 1500 Palästinenser in den beiden
Flüchtlingslagern getötet. 23 Überlebende machen Sharon für die
Bluttaten verantwortlich. Der damalige israelische
Verteidigungsminister gab zu, das Eindringen der christlichen Milizen
genehmigt zu haben.
Die belgische Justiz kann Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen
die Menschlichkeit unabhängig vom Tatort und der Herkunft des
Betroffenen ahnden. (APA)