Wien - 88 Prozent der ÖsterreicherInnen glauben, dass ihr Arbeitsplatz sicher ist. Männer sind dabei mit 89 Prozent etwas zuversichtlicher als Frauen (86), geht aus dem jüngsten Arbeitsklima-Index hervor, der am Mittwoch von der Arbeiterkammer Oberösterreich und den Umfrageinstituten Sora und IFES präsentiert wurde. Deutliche Unterschiede gibt es bei der Bewertung der Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Männer haben nicht nur eine im Schnitt klar längere Betriebszugehörigkeit, sie sehen im Fall eines Jobverlusts auch bessere Chancen als Frauen, wieder eine angemessene Arbeitsstelle zu finden.Chancen auf adäquaten Arbeitsplatz Insgesamt glauben 45 Prozent, sehr leicht oder leicht wieder eine annehmbare Stelle zu finden. Bei den Männern sind es 49 und bei den Frauen 40 Prozent. Nach Bildung gereiht teilen lediglich 33 Prozent bei den Pflichtschulabgängern diese Zuversicht, 46 Prozent sind Personen mit abgeschlossener Lehre, 53 Prozent Maturanten und 48 Prozent Uni-Absolventen. Nimmt man eine Unterscheidung nach dem Alter, sind je 57 Prozent der bis 25-Jährigen bzw. der 26- bis 35-Jährigen optimistisch, leicht wieder einen adäquaten Arbeitsplatz zu finden. Bei den 36- bis 45-Jährigen sind es 42 Prozent und bei den über 45-Jährigen nur mehr 21 Prozent. Frauen wollen berufliche Stabilität Auf Grund der Arbeitsmarktlage sind Frauen eher auf berufliche Stabilität bedacht als Männer. 62 Prozent der weiblichen Arbeitnehmer wollen in der gleichen beruflichen Position und Tätigkeit verbleiben, bei den Männern sind es nur 54 Prozent (Gesamtschnitt Frauen und Männer bei 58 Prozent). Eine höhere berufliche Position streben 22 Prozent an (27 Prozent Männer, aber nur 16 Prozent Frauen). Bei Personen mit Pflichtschulabschluss wollen nur 20 Prozent einen beruflichen Aufstieg, bei jenen mit einer Lehre streben dies 19 Prozent an, Maturanten liegen hier bei 32 Prozent und Uni-Absolventen bei 33 Prozent. Was die Betriebszugehörigkeit betrifft, sind 36 Prozent über elf Jahre in einem Unternehmen beschäftigt (42 Männer, 28 Frauen). 20 Prozent sind zwischen sechs und zehn Jahre in einer Firma, zwölf Prozent zwischen vier und fünf Jahre, 18 Prozent zwischen zwei und drei Jahre und 15 Prozent bis zu einem Jahr. Firmenwechsel nicht angestrebt Längerfristig einen Wechsel zu einer anderen Firma wollen neun Prozent der Befragten. Dabei sind die Frauen mit elf Prozent klar vor den Männern (8). Der Wunsch nach einem Firmenwechsel ist in den Problembranchen mit hoher Arbeitslosigkeit am höchsten - allen voran Fremdenverkehr und Textilbranche. So denken rund 20 Prozent in diesen Berufsgruppen daran, bei der derzeitigen Firma zu kündigen. Der Arbeitsklima-Index beruht auf 1.800 Interviews, die österreichweit von den Meinungsforschern jeweils im Frühjahr und Herbst durchgeführt wurden. (APA)