Christine Bauer-Jelinek (Wirtschaftscoach und Psychotherapeutin): Eingeführt Anfang dieses Jahrhunderts zur Durchsetzung des Wahlrechts für Frauen. Alexander van der Bellen (Parteichef der Grünen): Leider nicht sehr viel. Ich habe im Kopf, dass er zur Zeit der 1. Frauenbewegung Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden ist, möglicherweise im Zusammenhang mit Forderungen nach dem Frauenwahlrecht. FRIDA: Traditionell auf die Frauendemo gehen Herbert Haupt (Sozialminister und zuständig für Frauenangelegenheiten): Der erste Internationale Frauentag fand am 19. März 1911 statt. In den Anfangsjahren ging es vor allem um die Durchsetzung des Wahlrechts für Frauen, aber auch um die Gleichbehandlung von Frauen insgesamt. Erst anlässlich einer Frauenkonferenz 1921 wurde das Datum mit 8. März festgelegt.Damit wollte man an einen Textilarbeiterinnen-Streik in Petersburg erinnern, der 1917 die Februarrevolution auslöste. Und der 75. Geburtstag des internationalen Frauentages stand unter dem Motto: Wir wollen Brot und Rosen! Sylvia Hojnik (nowa): Aufstand von Textilarbeiterinnen in New York: Wir wollen Brot und Rosen auch. Steht in enger Verbindung mit der proletarischen Frauenbewegung. Der erste internationale Frauentag fand 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt. Millionen von Frauen beteiligten sich. Die wahl dieses Datums sollte den revolutionären Charakter des Frauentags unterstreichen (18. märz Gedenktag für die Gefallenen in Berlin 1848). Zentrale Forderungen waren: gegen den imperialistischen Krieg, Arbeitsschutzgesetze, ein Wahl- und Stimmrecht der Frauen, gleicher Lohn bei gleicher Arbeitsleistung, der Achtstundentag, ausreichender Mutter- und Kinderschutz. Andrea Kuntzl (Bundesgeschäftsführerin der SPÖ): Das Treffen der Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen 1910, legte auf Antrag Klara Zetkins einen Frauentag fest, der ein Jahr später am 19. März 1911 zum ersten Mal in Österreich begangen wurde. Milena Verlag: Entstand im Kampf um Gleichberechtigung und Wahlrecht für Frauen, wurde in Europa initiiert durch Clara Zetkin. Der erste Internationale Frauentag fand am 19. März 1911 statt. Millionen von Frauen in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA beteiligten sich. Die Wahl dieses Datums sollte den revolutionären Charakter des Frauentages unterstreichen. Der 18. März war der Gedenktag für die Gefallenen in Berlin während der Revolution 1848. Zentrale Forderungen: Kampf gegen den imperialistischen Krieg; Wahl- und Stimmrecht für Frauen; Arbeitsschutzgesetze; ausreichender Mutter- und Kinderschutz; der Achtstundentag; gleicher Lohn bei gleicher Arbeitsleistung; Festsetzung von Mindestlöhnen ... Am 8. März 1857 waren die Textilarbeiterinnen in New York in einen Streik getreten. Anderen Quellen zufolge wurde der Tag im Gedenken an 129 Arbeiterinnen gewählt. Diese sind im Kampf um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen am 8. März 1908 zusammen mit anderen Arbeiterinnen ihrer Textilfabrik in New York in den Streik getreten. Um eine Solidarisierung der Gewerkschaften und anderer Belegschaften zu verhindern, wurden diese Frauen vom Fabrikbesitzer und den Aufsehern in der Fabrik eingeschlossen. Aus ungeklärten Gründen brach in der Textilfabrik ein Brand aus und zerstörte sie gänzlich. Nur wenigen der eingesperrten Arbeiterinnen gelang die Flucht; 129 Arbeiterinnen starben in den Flammen. Die Wurzeln des 8. Märzes liegen also in der Tradition proletarischer Frauenkämpfe. Madeleine Petrovic (stellvertretende Klubobfrau der Grünen): Ich weiß, dass die Kommunistin Clara Zetkin maßgeblich an der Einführung des "Internationalen Frauentages" beteiligt war. Es ist der Initiative kommunistischer und sozialistischer Frauen zu verdanken, dass es den internationalen Frauentag gibt. Bei der Einführung war meines wissens das Frauenwahlrecht eine zentrale Forderung. Barbara Prammer (Bundesfrauenvorsitzende der SPÖ): Soll ich Ihnen wirklich seine Geschichte hier wiedergeben? Ich kenne sie natürlich genau: Streikbewegung, Kampf ums Frauenwahlrecht, ..... Heide Schmidt (Leiterin des Instituts für eine offene Gesellschaft in Wien): Die Idee ist älter als das gewählte Datum. Ursprünglich ging es um das Frauenwahlrecht. Seit dem Textilarbeiterinnen-Streik am 8. März 1921 in Russland um die diskriminierte Situation der Frau am Arbeitsplatz. Inzwischen geht es um die grundsätzliche Emanzipation. Emmy Werner (Direktorin des Volkstheaters Wien): Nur Stichworte, aber ich weiß immerhin wo ich Genaueres nachlesen kann.