Wien - Der Jaguar (Panthera onca) ist ein typischer Einzelgänger. Nur während der kurzen Paarungszeit bilden Männchen und Weibchen ein Paar. Die Fellfarbe der größten südamerikanischen Katze mit einer Rumpf-Kopflänge bis zu 1,70 Metern und einem maximalen Gewicht von 140 Kilo (Männchen) variiert von Hellgelb bis Rötlichbraun mit vielen dunklen Flecken, die in Kreisen angeordnet sind. In der Mitte eines jeden Fleckenkreises finden sich ebenfalls wieder Flecken. Daran lässt sich der Jaguar vom Leoparden unterscheiden, so die Online-Tierenzyklopädie . Panter Eine Besonderheit bilden die gänzlich schwarzen Jaguare. Diese im Volksmund als Panter bekannte Art des Jaguar ist allerdings nur scheinbar völlig schwarz. Bei der richtigen Beleuchtung kann man auch bei diesen Tieren die Fleckenzeichnung innerhalb des sehr dunklen Fells erkennen. Der Name Jaguar leitet sich von "Jag War" ab, dem Namen, den die Eingeborenen Süd-Amerikas die kräftigen Raubkatze gegeben haben. Frei übersetzt bedeutet "Jag War" soviel wie "Der im Fliegen jagt". Die Paarungszeit der Jaguare dauert der Online-Tierenzyklopädie zufolge das ganze Jahr über. Nur in den nördlichen Verbreitungsgebieten schränkt sich die Paarungszeit auf den Frühling ein. Nach einer Tragezeit von 92 bis 96 Tagen werden zwei bis vier Jungen geworfen. Diese werden etwa drei Monate lang gesäugt, bleiben aber rund zwei Jahre bis zur Geschlechtsreife bei ihrer Mutter. Jaguare werden im Durchschnitt zehn bis zwölf, in Ausnahmefällen bis zu 20 Jahre alt. Der Jaguar lebt in der Regel in der Nähe von Flüssen oder Wasserflächen und ist ein guter Schwimmer. Er jagt sowohl im Wasser, wie auch am Boden und in den Bäumen. Nach neueren Erkenntnissen erlegen Jaguare mehr als 85 verschiedene Tierarten. Große Beutetiere wie Pekaris, Tapire und Hirsche über Pakas, Capybaras, Tamanduas bis hin zu Gürteltieren, Leguane und Vögel gehören zu seiner Beute. In den Flüssen fängt die gewandte Raubkatze auch Kaimane, Schildkröten und sogar Fische. Als einzige Vertreter der Großkatzen töten Jaguare ihre Beute dadurch, dass sie mit den Eckzähnen, den so genannten Fangzähnen (dies sind nicht die Reißzähne), den Schädel des Opfers "aufknacken". Dieselbe Technik nutzt der Jaguar auch beim Erlegen von Schildkröten, so dass selbst diese gut gepanzerten Reptilien kaum eine Chance haben. In der Nähe von menschlichen Siedlungen kann er auch schon mal ein Nutztier jagen. Er hat als Folge davon vielerorts den schlechten Ruf eines Viehdiebes und wird massiv bekämpft. Obwohl der Handel mit Jaguarfellen durch das Washingtoner Artenschutzabkommen stark eingeschränkt wurde, fallen immer noch Tiere den Wilderern zum Opfer, denn der Schwarzhandel mit den begehrten Fellen verspricht lukrative Gewinne. Diese Bejagung zusammen mit der rasanten Abholzung der lateinamerikanischen Regenwälder hat dazu geführt, dass der Jaguar aus vielen Gebieten bereits völlig verschwunden ist. (APA)