Natur
Der Jaguar ist ein typischer Einzelgänger
Nach neueren Erkenntnissen erlegen Jaguare mehr als 85 verschiedene Tierarten
Wien - Der Jaguar (Panthera onca) ist ein typischer
Einzelgänger. Nur während der kurzen Paarungszeit bilden Männchen und
Weibchen ein Paar. Die Fellfarbe der größten südamerikanischen Katze
mit einer Rumpf-Kopflänge bis zu 1,70 Metern und einem maximalen
Gewicht von 140 Kilo (Männchen) variiert von Hellgelb bis
Rötlichbraun mit vielen dunklen Flecken, die in Kreisen angeordnet
sind. In der Mitte eines jeden Fleckenkreises finden sich ebenfalls
wieder Flecken. Daran lässt sich der Jaguar vom Leoparden
unterscheiden, so die Online-Tierenzyklopädie
.
Panter
Eine Besonderheit bilden die gänzlich schwarzen Jaguare. Diese im
Volksmund als Panter bekannte Art des Jaguar ist allerdings nur
scheinbar völlig schwarz. Bei der richtigen Beleuchtung kann man auch
bei diesen Tieren die Fleckenzeichnung innerhalb des sehr dunklen
Fells erkennen. Der Name Jaguar leitet sich von "Jag War" ab, dem
Namen, den die Eingeborenen Süd-Amerikas die kräftigen Raubkatze
gegeben haben. Frei übersetzt bedeutet "Jag War" soviel wie "Der im
Fliegen jagt".
Die Paarungszeit der Jaguare dauert der Online-Tierenzyklopädie
zufolge das ganze Jahr über. Nur in den nördlichen
Verbreitungsgebieten schränkt sich die Paarungszeit auf den Frühling
ein. Nach einer Tragezeit von 92 bis 96 Tagen werden zwei bis vier
Jungen geworfen. Diese werden etwa drei Monate lang gesäugt, bleiben
aber rund zwei Jahre bis zur Geschlechtsreife bei ihrer Mutter.
Jaguare werden im Durchschnitt zehn bis zwölf, in Ausnahmefällen bis
zu 20 Jahre alt.
Der Jaguar lebt in der Regel in der Nähe von Flüssen oder
Wasserflächen und ist ein guter Schwimmer. Er jagt sowohl im Wasser,
wie auch am Boden und in den Bäumen. Nach neueren Erkenntnissen
erlegen Jaguare mehr als 85 verschiedene Tierarten. Große Beutetiere
wie Pekaris, Tapire und Hirsche über Pakas, Capybaras, Tamanduas bis
hin zu Gürteltieren, Leguane und Vögel gehören zu seiner Beute. In
den Flüssen fängt die gewandte Raubkatze auch Kaimane, Schildkröten
und sogar Fische. Als einzige Vertreter der Großkatzen töten Jaguare
ihre Beute dadurch, dass sie mit den Eckzähnen, den so genannten
Fangzähnen (dies sind nicht die Reißzähne), den Schädel des Opfers
"aufknacken". Dieselbe Technik nutzt der Jaguar auch beim Erlegen von
Schildkröten, so dass selbst diese gut gepanzerten Reptilien kaum
eine Chance haben.
In der Nähe von menschlichen Siedlungen kann er auch schon mal ein
Nutztier jagen. Er hat als Folge davon vielerorts den schlechten Ruf
eines Viehdiebes und wird massiv bekämpft. Obwohl der Handel mit
Jaguarfellen durch das Washingtoner Artenschutzabkommen stark
eingeschränkt wurde, fallen immer noch Tiere den Wilderern zum Opfer,
denn der Schwarzhandel mit den begehrten Fellen verspricht lukrative
Gewinne. Diese Bejagung zusammen mit der rasanten Abholzung der
lateinamerikanischen Regenwälder hat dazu geführt, dass der Jaguar
aus vielen Gebieten bereits völlig verschwunden ist. (APA)