Wien - Die größte Stärke der NATO ist nach den Worten des
US-Botschafters in Österreich, W. Lyons Brown, ihre Fähigkeit, sich
neuen Herausforderungen zu stellen. "Die NATO ist die wichtigste
Allianz in der Geschichte", erklärte Brown am Dienstag auf der
Konferenz "US-EU-Sicherheitsfragen" in der Diplomatischen Akademie in
Wien. Der Erfolg der NATO rühre von den gemeinsamen Werten ihrer
Mitglieder und der Solidarität zwischen der EU und den USA.
Die multilaterale Kooperation basiere auf bilateralen Beziehungen,
meinte Brown. "Die Beziehungen zu Österreich seien 'gut', doch noch
ausbaufähig." Der Botschafter forderte die österreichische Regierung
auf, die Luftwaffe auf den neuesten technischen Stand zu bringen.
"Ich hoffe, dass Österreich amerikanische F16 Flugzeuge kaufen wird."
Der Kampf gegen den Terrorismus hat nach den Worten des
Präsidenten des Washingtoner "Chemical and Biological Arms Control
Institute" (CBACI), Michael Moodie, bereits vor den Terroranschlägen
in den USA am 11. September begonnen. Er wies auf zwölf
internationale Konventionen gegen den Terrorismus und auf die
Koordination innerhalb der G-8-Staaten hin. Auch die nach den
Terroranschlägen gesetzten Initiativen wie die Schaffung eines
UNO-Antiterrorismuskomitees oder die globale Zusammenarbeit beim
Einfrieren von Terroristen-Konten hätten zu einem Fortschritt
geführt.
Herausforderungen der nahen Zukunft liegen laut Moodie in der
Einigung auf eine Terrorismus-Definition, in der Klärung der
Beziehung zwischen Religion und Terrorismus und der Einigung im
Umgang mit Staaten, die Terroristen unterstützten. Er sprach sich
gegen die von US-Präsident George W. Bush Ende Jänner geprägte
Bezeichnung "Achse des Bösen" für Iran, Irak und Nordkorea aus. "Der
Iran ist nicht der Irak", betonte Moodie. Daher sollten die Staaten
auch unterschiedlich behandelt werden.
In Zukunft sei zudem zu klären, ob militärische oder
nicht-militärische Mittel zur Terrorismusbekämpfung eingesetzt werden
sollen, sagte Moodie. Diese Frage habe im Fall des Irak bereits zu
Spannungen zwischen Europa und den Vereinigten Staaten geführt.
Schließlich müsse die Ursache für die Terrorismus bekämpft werden.
Moodie sprach sich für ein verstärktes Engagement der USA im Nahen
Osten aus.(APA)