Europa
"Heil Stoiber"?
CSU-Mitglieder sollen Wahlausgang mit "Sieg Heil"-Rufen gefeiert haben - Ortsgruppe Neuötting: "Lediglich Faschingsschlachtruf"
Passau - Mitglieder der CSU im bayerischen Neuötting
sollen auf einer Wahlfeier in der Nacht zum Montag mehrfach den
NS-Gruß "Sieg Heil" gebrüllt haben. Dies berichtet die "Passauer Neue
Presse" (Dienstagausgabe) unter Berufung auf mehrere Zeugen, die im
gleichen Lokal saßen. Die Neuöttinger CSU bezeichnete die Vorwürfe
dagegen als Verleumdungskampagne. Es habe sich lediglich um einen
örtlichen Faschingsschlachtruf gehandelt, der "Inn, Inn - hei, hei"
laute. Der Ortsvorsitzende Manfred Zallinger sagte der Zeitung, bei der
Feier seien tatsächlich laute Gesänge angestimmt worden, man habe den
Bürgermeisterposten und einen zusätzlichen Stadtratssitz gefeiert.
Allerdings sei nur der zitierte Faschings-Schlachtruf ertönt, nicht
aber der NS-Gruß.
Dagegen stehen die Aussagen von Zeugen, die sich im gleichen
Gasthaus aufhielten. Demnach kamen am späten Sonntagabend rund 30
Mitglieder der CSU Neuötting in das Gasthaus, in dessen Nebenzimmer
schon etwa 20 SPD-Leute den Ausgang der Kommunalwahlen feierten. "Ich
habe von da drüben ganz deutlich 'Sieg Heil' gehört", sagte
SPD-Spitzenkandidat Peter Haugeneder der Zeitung. Auch der Orts- und
Kreisvorsitzende der SPD, Jürgen Gastel, berichtete von "Sieg
Heil"-Rufen, ebenso eine weitere SPD-Stadträtin und eine
Kommunalpolitikerin der Freien Wähler. Die Aussagen seien von
mehreren von den Parteien unabhängige Zeugen bestätigten worden,
schreibt die Zeitung. (APA)