Inland
VP-Kärnten: Wurmitzer dementiert Rücktrittsgerüchte
Unbeeinflusst von Druck aus Wien wegen Untersuchungssausschuss
Klagenfurt - Kärntens ÖVP-Obmann Georg Wurmitzer dementierte
am Montag Gerüchte über seinen baldigen Rücktritt. Er stehe auch als
Spitzenkandidat für die nächste Landtagswahl zur Verfügung, wenn
seine Partei dies wünsche. Am Rande einer Pressekonferenz betonte Wurmitzer, er lasse sich
von dem Druck der Bundes-ÖVP wegen der Einsetzung eines
Untersuchungsausschusses zu den Auslandsreisen von Landeshauptmann
Jörg Haider (F) nicht beeinflussen. "Die Kärntner ÖVP trifft
eigenständige Entscheidungen", unterstrich er, und fügte hinzu, sie
werde dies auch in Zukunft tun. Gefragt, ob er als Spitzenkandidat
zur Verfügung stehe, meinte er: Selbstverständlich. Ich bin am 17.
November zum Landesparteiobmann gewählt worden und trage die
Verantwortung. Wenn ich gebraucht werde und das Vertrauen meiner
Mitarbeiter und Mitstreiter habe, werde ich zur Verfügung stehen."
Sollte dies nicht der Fall sein, würde dies für ihn auch "kein großes
Problem" darstellen, fügte Wurmitzer hinzu.
Der Untersuchungsausschuss wird am Mittwoch um zehn Uhr zu einer
Sitzung zusammen treten, es sei notwendig, die Reisen von
Landeshauptmann Jörg Haider genau zu durchleuchten, betonte
Ausschussvorsitzender Ferdinand Sablatnig. "Uns geht es dabei weniger
um die Irak-Reise Haiders, wo ja nach dem Beschluss, einen Ausschuss
einzurichten, die Rechnung der Goldeck-Air gelegt wurde, sondern um
seine vorherigen Fahrten", erklärte Sablatnig gegenüber der APA. Denn
rückwirkend sei es nicht möglich, die Buchhaltung noch zu
korrigieren. Wurmitzer kritisierte neuerlich die Irak-Reise Haiders.
Er betonte, dass dies von der Kärntner Bevölkerung "quer durch die
Parteien" abgelehnt werde.
Trotzdem wollte der VP-Chef nicht ausschließen, in Kärnten doch
wieder mit der FPÖ zu kooperieren. Ein am Freitag angeblich gemachtes
Kooperationsangebot der SPÖ Kärnten kommentierte Wurmitzer mit den
Worten: "Mit der SPÖ werden die Freiheitlichen mit Sicherheit nicht
alle ihre Ziele umsetzen können." In gewissen Bereichen sei das zwar
möglich, in entscheidenden Fragen wie etwa der Verwaltungsreform, die
von der Bundes-SPÖ vehement abgelehnt werde, jedoch nicht. (APA)