In der Galerie Lindner, die gerade auf der Art Innsbruck ihr Programm gezeigt hat, präsentiert Andrea Bischof ihren neuen Katalog und aus diesem Anlass auch an drei Tagen (7./8. 3. 14-18 Uhr; 9. 3. 11-13 Uhr) neue Arbeiten. Heinz Gappmayer schreibt über die Tiroler Künstlerin: "Andrea Bischof geht es in ihrem subtilen Werk um die Differenzierung der Beziehungen zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem." Bischof wurde 1963 in Schwaz/Tirol geboren und studierte am Mozarteum in Salzburg. Mit einem zweiten Preis beim Römerquelle Grafikwettbewerb und einem Anerkennungspreis beim Bauholding Kunstpreis konnte sie in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre erstmals ein breiteres Publikum auf sich aufmerksam machen. Nach Andrea Bischof ist ab 14. 3. der deutschen Malerin Susanne Ackermann eine Personale gewidmet: Ackermann entwickelt ihre "Strukturideen" mit extrem verdünnten Acrylfarben und jeweils mit nur einem mit seiner Breitseite über die Leinwand geführten Pinsel. (mm) Galerie Lindner, 6., Schmalzhofgasse 13/3. Tel.: (01) 913 44 58. 6. 3., 19.00 (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 04.03. 2002) Pfade in die Tiefe

Zusehends intensiver widmet sich der Kunstverlag Wolfrum relativ jüngeren bzw. das klassisch-konservative Verlagsprogramm konterkarierenden Positionen: Im Moment lädt Herbert Starek eine gewisse Violetta dazu ein, seinen Song zu hören, während Peter Wechsler einen Querschnitt seiner Zeichnungen und Radierungen seit 1976 ausstellt. Auf die beiden Arbeiten ließe sich Heinz Gappmayers "Differenzierung zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren" ebenso anwenden wie auf Andrea Bischofs Suche nach den Spuren des Realen (siehe Beitrag oben). Beide kommen auch aus dem Stall der Galerie Lindner, hatten dort 1998 Personalen. Herbert Starek hat etwa ein fein bedrucktes "Himmel und Hölle"-Spiel entfaltet, ersetzt die Zufälligkeit der Destination durch die Möglichkeit zur Wahl. Peter Wechsler lässt offen, welche Orientierung im "Liniengewimmel" einzuschlagen, wo Halt zu finden ist, wo Wege entlang der Oberfläche einzuschlagen, wo Pfade in die Tiefe zu finden sind. (mm)
Kunstverlag Wolfrum, 1, Augustinerstraße 10, Infos: (01) 512 53 98. Bis 26. 3.
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 04.03. 2002)