Für Menschenrechtsorganisationen ist der Einsatz der thermobarischen Bombe BLU-118S hart an der Grenze zur Verletzung internationaler Abkommen. Denn die Waffe bietet praktisch keine Überlebenschance. Die lasergesteuerte Bombe dringt in unterirdische Verstecke ein und tötet durch ihre heftige Schockwelle jedes Lebewesen.

Der mit zwei Sprengköpfen ausgestattete Air-Fuel-Sprengsatz (DER STANDARD berichtete) funktioniert in zwei Schritten: Bei einer ersten Explosion setzt er ein entflammbares Gemisch frei, das sich in der Höhle verteilt. Eine zweite Explosion entzündet dann diesen Brennstoff. Die dabei entstehende Schockwelle verbreitet sich rasend schnell in Tunneln und Labyrinthen. Zerstört werden die Höhlen dabei jedoch nicht.

Die BLU-118S wurde eigens für den Kampf gegen den Terrorismus entwickelt. Nach einem Test in der Wüste von Nevada gaben die USA im Dezember offiziell den Weg für den Einsatz der neuen Waffe frei.

Einen Vorläufer der BLU-118S setzten die USA schon im Vietnamkrieg ein. Die russische Armee griff Berichten zufolge Ende 1999 mit einer Bombe dieser Art mutmaßliche Verstecke tschetschenischer Rebellen in den Bergen des Kaukasus an. Experten vergleichen thermobarische Bomben sogar mit kleinen Atombomben. (AFP)