Genf - Das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) hat am Freitag mit der freiwilligen Rückführung von afghanischen Flüchtlingen begonnen. Mehr als 150 Rückkehrwillige wurden am ersten Tag von der UNO-Organisation begleitet. Dies sagte UNHCR-Pressesprecher Kris Janowski am Freitag in Genf. Das UNHCR wolle in diesem Jahr bis zu 1,2 Millionen Afghanen nach Hause bringen. Dazu gehörten 400.000 intern Vertriebene sowie je 400.000 Flüchtlinge in Pakistan und im Iran. Pakistan habe rund zwei Millionen Flüchtlinge aufgenommen, der Iran 1,5 Millionen. Das UNHCR benötige 271 Millionen US-Dollar (313 Mill. Euro) für die Rückführung der geflohenen Afghanen, sagte Janowski. "Die freiwillige Rückführung der Afghanen ist ein Zeichen für einen neuen Start für Afghanistan", sagte der UNO-Flüchtlingshochkommissar, Ruud Lubbers. Die Operation am Freitag sei die erste seit dem 11. September, sagte Janowski weiter. Damals seien alle Rückführungsprogramme suspendiert worden. Die Flüchtlinge, die heute zurück gekehrt seien, hätten ihre eigenen Transportmittel gemietet. Sie seien im Zentrum für freiwillige Rückführung in Takhtabaig in der Nähe von Peshawar registriert worden. 20 Dollar pro Person Die Rückkehrwilligen hätten eine Transportentschädigung in der Höhe von 20 Dollar pro Person oder 100 Dollar pro Familie erhalten, sagte Janowski. Zurück in ihrer Heimat sollen sie mit Decken, Werkzeugen, Kesseln, Küchengeräten und Hygieneartikeln ausgerüstet werden. Das Welternährungprogramm werde die Rückkehrer mit Lebensmittelrationen für drei Monate unterstützen. Das Zentrum in Takhtabaig sei das erste von sieben Zentren, die das UNHCR in Pakistan etablieren wolle, um den Bedürfnissen der Rückkehrwilligen zu entsprechen. Jedes werde 5000 Fälle pro Tag behandeln können, sagte Janowski. Ähnliche Einrichtungen seien auch im Iran vorgesehen. Seit Anfang des Jahres seien 150.000 Afghanen freiwillig nach Hause zurückgekehrt. (APA/sda)