IBM erwartet ab 2009 85 Prozent aller Geschäftsaktionen via Internet
WKÖ sieht Österreich als Vorreiter - Skeptischer: Telekom Austria und ARGE Informationsgesellschaft
Redaktion
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Zumindest nach Ansicht der Computerindustrie steckt
in der elektronischen Abwicklung von Geschäften noch ein großes
Potenzial. Ernst Nonhoff, Generaldirektor von IBM Österreich,
erwartet, dass "bis 2009 etwa 85 Prozent aller Geschäftsaktionen
online abgewickelt werden". Abgewickelt würden diese Prozesse über
wenige große elektronische Marktplätze.
Von 5.000 werden nur 1.100 überleben
Von den derzeit etwa 5.000
E-Marktplätzen wird es in Zukunft voraussichtlich nur mehr 200 große
und 900 kleinere branchenspezifische elektronische Marktplätze
weltweit geben", prognostizierte Nonhoff am Freitag beim E-Day der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Skepsis bei Telekomindustrie
Etwas skeptischer zeigt sich die Telekomindustrie. Rudolf Fischer,
Technikchef der Telekom Austria, meinte am Freitag: "Man darf erst
erwarten, dass sich die elektronische Lösung durchsetzt, wenn
technische Möglichkeiten und tatsächliches Angebot Hand in Hand
gehen". Derzeit fehle aber "noch da und dort der Mut", so Fischer.
Österreich als Vorreiter
WKÖ-Generalsekretär Christian Domany hingegen sieht Österreich
aber in einer führenden Position in der elektronischen Entwicklung.
Mit 3,550.000 Internetusern und 6 Millionen Handy-Besitzern sei
Österreich nach den skandinavischen Länder "eines der führenden
Länder in Europa". Leuchtendes Beispiel für den Unternehmer der
Zukunft ist für den Generalsekretär ein junger Tischler aus dem
Burgenland, der mit einem Laptop und einer mobilen Werkstatt, die er
in einem Lkw eingebaut hat, "überall dort sein kann, wo er von den
Kunden angefordert wird".
Urheberrecht muss angepasst werden
Nachholbedarf sieht hingegen Friedrich Bock, Vorsitzender der ARGE
Informationsgesellschaft. Wolle Österreich als interessanter Standort
in einer digital vernetzten Welt eine entscheidende Rolle spielen,
seien noch einige Dinge zu verändern: "Die Umsetzung der
EU-Richtlinie muss zum Anlass genommen werden, etwa das antiquierte
Urheberrecht an die Bedingungen der Informationsgesellschaft
anzupassen. Auch die Rahmenbedingungen für die Telekominfrastruktur
sowie jene für die Verwertung der Informationen des Öffentlichen
Sektors müssen sicherlich überarbeitet werden", meint Bock.(APA)
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