International
Irak will britische Inspektoren ins Land lassen
Verteidigungsminister Hoon skeptisch
Bagdad - Großbritannien soll Irak die Entwicklung von
Massenvernichtungswaffen beweisen. Zu diesem Zweck werde die
Regierung britische Inspektoren ins Land lassen, erklärte ein
irakischer Regierungssprecher am Freitag in Bagdad. "Der Irak ist
bereit, gleich jetzt ein von Premierminister Tony Blair entsandtes
und von Medienvertretern begleitetes britisches Team zu empfangen, um
der Welt zu zeigen, wo und wie der Irak solche Waffen entwickelt",
wurde der Sprecher von der Zeitung "El Thaura" zitiert. Der britische Verteidigungsminister Geoffrey Hoon äußerte sich
skeptisch über das irakische Angebot. In der Rundfunk- und
Fernsehanstalt BBC erinnerte Hoon am Freitag daran, dass Bagdad es
bisher strikt abgelehnt hat, Waffeninspektoren der Vereinten Nationen
ins Land zu lassen. Der Irak hat bisher die Entwicklung von
Massenvernichtungswaffen stets bestritten, aber es wegen der
amerikanischen und britischen Luftangriffe seit Dezember 1998 auch
abgelehnt, die UNO-Inspektoren wieder ins Land zu lassen.
Beobachter vertreten die Ansicht, dass das irakische Angebot eine
Reaktion auf die Worte Blairs vom Donnerstag sein könnten, als dieser
erklärte, der irakische Besitz von Massenvernichtungswaffen stelle
eine Bedrohung der ganzen Welt dar. (APA/AP)