Hamburg - In der Nacht zum Freitag protestierten rund 50 Aktivisten mit Schlauchbooten gegen das Entladen des Holzfrachters "Enif", der Mahagoni-Holz aus dem brasilianischen Urwald geladen hat. Wie die Umweltschutzorganisation Greenpeace in einer Presseaussendung mitteilt, dauerte die Aktion im Hamburger Hafen am Freitag noch an. Der Frachter lag in Warteposition an einem Anleger mitten in der Elbe. Die "Enif" hat über 300 Kubikmeter Mahagoni aus Urwäldern im Amazonas geladen. Das Mahagoni wurde nach Aussagen der Umweltbehörde und der Bundesstaatsanwaltschaft Brasiliens illegal eingeschlagen. Freitag abend waren sieben Aktivisten an Bord des Holzfrachters geklettert und hatten zwischen den Entladekränen ein Transparent mit der Aufschrift "Save Ancient Forests" (Rettet die Urwälder) angebracht. Die Bordwand der "Enif" bemalten sie mit den Sprüchen "Amazon Crime" und "Stoppt Urwaldzerstörung". Innerhalb der letzten Woche ist dies bereits die vierte Greenpeace Aktion in Europa gegen den Import von Holz für das Urwälder zerstört wurden. In den Mittelmeerhäfen von Valencia/Spanien, Sète/Frankreich und Salerno/Italien hatten Aktivisten zum Teil über mehrere Tage gegen das Anlegen und das Entladen von Holzfrachtern aus Zentral- und Westafrika protestiert. Greenpeace fordert einen vorläufigen Stopp der industriellen Abholzung der letzten Urwälder der Erde: "Ein solches Einschlagmoratorium muss so lange gelten, bis auf wissenschaftlicher Basis geklärt ist, welche Urwälder als Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen und welche nach ökologisch und sozial nachhaltigen Kriterien genutzt werden können." Die Umweltschützer haben die deutsche Bundesregierung aufgefordert, sich auf dem im April in Den Haag stattfindenden UN-Urwaldgipfel (COP-6 CBD) mit aller Entschiedenheit dafür einzusetzen. (red)