Ilja Repin:
Wolgatreidler,
1870-1873
Staatliches Russisches Museum

Foto: KH Krems/ Staatliches Russisches Museum
Krems - Ein Russland-Schwerpunkt an der Kunstmeile Krems bei drei neuen Ausstellungen ab Sonntag: Die Kunsthalle zeigt bis 2. Juni 55 Hauptwerke des Russischen Realismus sowie bis 5. Mai das künstlerisch-wissenschaftliche Projekt "landscapes_" von Maria Theresia Litschauer. Im Karikaturmuseum werden bis 2. Juni russische Karikaturen zum Thema "Kalter Krieg" vorgestellt. Aufmarsch der Wanderer Fast alle der unter dem Titel "Russland - Repin und die Realisten" gezeigten Exponate seien zum ersten Mal in Österreich zu sehen, sagte Carl Aigner, Direktor der Kunsthalle, am Donnerstag vor Journalisten. Der Russische Realismus des 19. Jahrhunderts wurde wesentlich von der St. Petersburger Künstlergruppe der "Peredwischniki" (Wanderer) um Ilja Repin geprägt. "Die Schönheit liegt in der Wahrheit", lautete der Leitsatz der Wanderer, denen neben Repin noch Iwan Kramskoi, Wassili Perow, Nikolai Ge, Wladimir Makowski, Iwan Schischkin, Wassili Surikow, Isaak Lewitan, Nikolai Jaroshenko und Archip Kuindschi angehörten. Sie alle sind mit teils monumentalen Gemälden in der Schau vertreten. Als Kuratoren fungierten Tayfun Belgin und Jewgenia Petrowa. Die Ausstellung "Russland - Repin und die Realisten" entstand in Zusammenarbeit mit dem Russischen Museum in St. Petersburg. Transformiertes In ihrem Projekt "landscapes_" beschäftigt sich Maria Theresia Litschauer mit signifikanten Transformationsprozessen regionaler Räume. Am Beispiel von fünf Bezirken des Waldviertels wird die Frage nach der Identität von Landschaft und Architektur vor dem Hintergrund der Urbanisierung gestellt. Fotos, Textzitate und statistische Daten werden zu einer Parabel im Schnittfeld von Kunst und Wissenschaft verknüpft. Die Schau kam in Kooperation mit "ORTE architekturnetzwerk niederösterreich" zu Stande. Karikatur-Kollektiv Zur Präsentation "Kukryniksy" im Karikaturmuseum erläuterte dessen Direktor Severin Heinisch, dass die 13 Karikaturen russischer Zeichner die ersten Ankäufe des Hauses seien. Die russischen Zeichner Kuprijanow, Krylow und Nikolai Sokolow zählen seit den zwanziger Jahren zu den Klassikern politischer Karikatur und Plakatkunst in Russland. Die drei Künstler arbeiteten unter dem Namen "Kukryniksy" im Kollektiv. Das Karikaturmuseum Krems zeigt erstmals 13 Originalgrafiken der Gruppe aus der Zeit des Kalten Kriegs. (APA)