Mensch
Skandal um unerlaubte Organentnahmen in Neuseeland
Herzen von über 1.300 verstorbenen Kindern angeblich für Forschung und Ausbildung benötigt
Wellington - Ein Krankenhaus in Auckland /Neuseeland)
hat die Herzen von mehr als 1.300 verstorbenen Kindern ohne
Einwilligung der Eltern aufbewahrt. Manche Herzen seien schon vor bis
zu 50 Jahren entnommen worden, hieß es am Donnerstag in
Presseberichten. Die Kinder seien zumeist an angeborenen Herzfehlern
gestorben. Dr. Kirsten Finucane, die Kinderherzchirurgin am Green Lane
Hospital, zeigte Verständnis für den Schock der Eltern, wenn sie
hörten, dass die Organe ihrer Kinder entnommen wurden: "Ich verstehe,
dass wir einige verletzt haben. Ich kann verstehen, dass sie
aufgebracht sind."
Aber die "Herzbibliothek" des Krankenhauses sei unschätzbar
wertvoll für die Forschung und Ausbildung und habe dazu beigetragen,
dass neuseeländische Ärzte große Fortschritte bei der Behandlung von
Kindern mit Herzfehlern gemacht hätten, verteidigte sie die Praxis,
sagte Finucane. Die aufbewahrten Herzen seien alle identifiziert und
könnten auf Verlangen der betroffenen Eltern herausgegeben werden. (APA/dpa)