Wien - Berndt von zur Mühlen (54) wird der neue Geschäftsführer des Wiener Privatradios 88.6. Dies teilte die Moira Medien-Service GmbH als künftiger Mehrheitseigentümer von 88.6 am Donnerstag in einer Aussendung mit. Von zur Mühlen tritt demnach sein Amt morgen, Freitag (1. März), an. Die Moira Media Service GmbH, eine Tochtergesellschaft der Moira-Rundfunk GmbH, die zur deutschen Medien Union Ludwigshafen gehört, hatte im Herbst des Vorjahres ihren mehrheitlichen Einstieg bei 88.6 angekündigt. Laut Moira-Chef Steffen Müller haben Medien- und Kartellbehörde dem bereits zugestimmt. Vollzogen sei der Deal noch nicht, man sei aber von den "Altgesellschaftern" bevollmächtigt worden, die operative Führung zu übernehmen, sagte er auf APA-Anfrage. Von zur Mühlen leitete Radio Luxemburg Der am 23. März 1947 in der Nähe von Hannover geborene Von zur Mühlen leitete viele Jahre das deutschsprachige Hörfunkprogramm von Radio Luxemburg, ab 1991 war er darüber hinaus Gründungsgeschäftsführer des Berliner Privatsenders 104,6 RTL. Erfahrungen am österreichischen Privatradiomarkt sammelte er als RTL-Gesellschaftervertreter beim damaligen 92.9 RTL. In der Musikfarbe werde man "einiges ändern Seine Vorhaben für 88.6 skizzierte Von zur Mühlen am Donnerstag im Gespräch mit der APA folgendermaßen: Das Programm müsse "fokussierter" werden, in der Musikfarbe werde man "einiges ändern, um unverwechselbarer zu werden". "Die Wiener Privatsender klingen zu ähnlich", so Von zur Mühlen. Der Relaunch, der allerdings sicher "keine erdrutschartige Umpositionierung, sondern eine Neupositionierung auf der vorhandenen Basis" werde, soll in "einigen Wochen" hörbar werden. Zuletzt sinkende Reichweiten 88.6 hatte zuletzt mit deutlich sinkenden Reichweiten und Marktanteilen zu kämpfen. Im zweiten Halbjahr 2001 kam der Sender auf 9,3 Prozent Tagesreichweite und sechs Prozent Marktanteil bei der Zielgruppe zehn Jahre und älter. Mittel- und langfristiges Ziel sei es, "deutlicher Marktführer für den Wiener Raum" zu werden, betonte Von zur Mühlen. Dafür wolle er auch verstärkt auf die Mitarbeiterausbildung setzen. (APA)