Ökologie
Hochwassersituation in Deutschland entspannt sich
Sinkende Pegelstände - Sturm forderte viertes Todesopfer in Norddeutschland
Mit sinkenden Pegelständen hat sich
in vielen deutschen Hochwasserregionen am Donnerstag die Lage
entspannt. In Nordrhein-Westfalen, Thüringen, Hessen und Bayern ging
der Wasserstand zurück oder es wurde eine Entspannung der Situation
erwartet. Vielerorts waren jedoch noch Straßen überschwemmt. Die
Oder, aber auch die Pegel der Flüsse in Niedersachsen stiegen weiter
an. Während das Hochwassermeldezentrum in Frankfurt (Oder) einen
leichten Anstieg des Oder-Pegels prognostizierte, gingen Experten in
Hannover jedoch von einer Entspannung der Situation aus.Keine Gefahr für Kölner Altstadt
Der Rhein war in der Nacht zum Donnerstag weiter angestiegen und
überflutete in Koblenz mehrere Straßen. Auch Keller seien voll
gelaufen, teilte die Polizei mit. Die Lage wurde jedoch nicht als
kritisch eingeschätzt. Auch in Köln war der Pegel in der Nacht weiter
angestiegen, der höchste Wasserstand war für den frühen Nachmittag
erwartet worden. Eine Gefahr für die Altstadt bestehe nicht, hieß es.
Bei Köln war am Mittwoch die Rhein-Schifffahrt gestoppt worden.
Entspannung nur vorübergehend
Es werde in den nächsten Tagen nur noch örtliche, wenig intensive
Schauer geben, teilte das Wetteramt Essen am Donnerstag mit. Die
Entspannung an den Flussläufen ist nach Angaben des Wetteramtes nur
vorübergehend. "Ab Dienstag braut sich wieder was zusammen, das
heißt, wir haben es noch nicht überstanden", sagte ein Sprecher.
Auch die Elbe führt Hochwasser, nach ergiebigen Regenfällen in
Tschechien und Tauwetter bereits zum dritten Mal in diesem Jahr.
Talsperren im Westharz haben inzwischen nur noch eine begrenzte
Aufnahmekapazität. Auch in der zum Teil überfluteten
schleswig-holsteinischen Stadt Kellinghusen entspannte sich die Lage
am Donnerstag.
Viertes Todesopfer in Norddeutschland
Der schwere Sturm über Norddeutschland hat unterdessen ein viertes
Todesopfer gefordert. Einer von zwei Männern, die in Bremen auf der
Weser verunglückt waren, starb im Krankenhaus. Wie die Polizei erst
am Donnerstag mitteilte, starb der 58-jährige Mitarbeiter des
Bremerhavener Wasser- und Schifffahrtsamtes bereits am Mittwoch kurz
nach dem Unfall. Er war mit seinem Kollegen aus einem nicht mehr
manövrierfähigen Boot gesprungen und von der heftigen Strömung über
ein Wehr gerissen worden. Sein Kollege hatte sich retten können. Bei
dem Sturm waren in Hamburg zwei Frauen und in Niedersachsen ein Mann
von Bäumen erschlagen worden. (APA/dpa/AP)