Split - Die Bank Austria Creditanstalt, in der HypoVereinsbank-Gruppe für Mittel- und Osteuropa zuständig, hat die Mehrheit an der Splitska Banka, der drittgrößten Bank Kroatiens, zum Preis von 132,1 Mio. Euro erworben. Wie Vorstandsdirektor Erich Hampel in einem Pressegespräch in Split mitteilte, wurden von der kroatischen Privatisierungsgesellschaft DAB 25 Prozent und vom italienischen UniCredito 62,6 Prozent übernommen. Zehn Prozent des Aktienkapitals befand sich im Besitz der Splitska Banka selbst. Dem Streubesitz von 2,4 Prozent wird ein entsprechendes Übernahmeangebot unterbreitet werden. Dass der UniCredito seinen erst vor knapp zwei Jahren erworbenen Anteil an der Splitska Banka abgab, war eine der Bedingungen der kroatischen Aufsichtsbehörde für den Zuschlag an die Italiener beim Verkauf der Mehrheit an der größten Bank des Landes, der Zagrebacka Banka. 1,3 Milliarden Euro Bilanzsumme Die Splitska Banka kommt auf eine Bilanzsumme von 1,3 Mrd. Euro. Sie beschäftigt 1030 Mitarbeiter in 74 Geschäftsstellen und weist in Kroatien einen Marktanteil von sieben Prozent auf. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern wurde vom Chef des Instituts, Tomo Bolotin, mit 26 Prozent angegeben. Die Bank Austria ist in Kroatien seit 1997 mit einer eigenen Tochter tätig, deren Schwerpunkt im Firmenkundengeschäft liegt. Die HVB-Croatia kommt auf eine Bilanzsumme von 409 Mio. Euro und beschäftigt in fünf Zweigstellen 160 Mitarbeiter. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern liegt bei 24,5 Prozent, der Marktanteil macht zwei Prozent aus, teilte der Chef des Instituts, Goran Gazivoda, mit. Fusion mit der HVB Croatia Hampel wies in dem Pressegespräch darauf hin, dass die Bank Austria Gruppe mit dem Erwerb der Splitska Banka ihre Position in Kroatien deutlich verbessern werde. Das neu erworbene Institut soll mit der HVB-Croatia fusioniert werden, was allerdings nicht vor Ende des Jahres der Fall sein werde. Zusammen kämen die beiden Institute auf eine Bilanzsumme von rund 1700 Mio. Euro und einen Marktanteil von rund neun Prozent. "Wir wollen den kumulierten Marktanteil allerdings noch heuer auf zehn Prozent steigern", gibt sich Hampel kämpferisch. (Günter Baburek, DER STANDARD, Printausgabe 29.2.2002)