Wien - Am letzten Tag des Februars 2002 steht fest, dass Österreich einen ungewöhnlich warmen Monat erlebt hat. Selbst Einbrüche kälterer Luft drückten die Temperaturen kaum unter den langjährigen Durchschnitt, kurz danach waren sie immer wieder bis zu zehn Grad über normal. Die Monatsmittel der Temperatur werden nach Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien im Süden und vom Salzkammergut bis in den Raum Mariazell etwa 3,5 bis 4 Grad über den Normalwerten liegen, im übrigen Österreich etwa 4 bis 5,5 Grad. Damit wird dieser Februar an manchen Orten, vor allem an jenen mit kürzeren Messreihen, der bisher wärmste werden. Spitzentemperatur von 21,5 Grad in Feldkirch Dies gilt mit ziemlicher Sicherheit auch für die Stadt St. Pölten. In Wien wird der Rekordwert von 6,6 Grad aus dem Jahr 1966 nicht ganz erreicht werden, heuer werden 6,3 oder 6,4 Grad erreicht. Immerhin gab es seit 1775 in Wien nur vier Mal einen Februar mit einem Mittel über 6 Grad, drei davon in den jüngsten acht Jahren. Auch das absolute Monatsmaximum von 21,5 Grad am 3. des Monats in Feldkirch steht ohne Beispiel da. Zwar wurden in der Vorarlberger Stadt im Februar 1960 22,0 Grad gemessen, das aber erst am 29. Februar. Tiefste Wert des Monats: Minus 12,5 Grad in St. Michael im Lungau Der tiefste Wert des Monats, von Höhen- und Bergstationen abgesehen, stammt mit minus 12,5 Grad am 22. aus St. Michael im Lungau. In großen Teilen Kärntens, im Lungau und im oberen Murtal in der Steiermark sowie strichweise im äußersten Osten Österreichs werden die Niederschläge an manchen Messstellen unter 75 Prozent des vieljährigen Durchschnitts bleiben. Verbreitet kommen die Monatssummen aber den Erwartungswerten recht nahe. Sehr nass ist der Februar 2002 im Nordwesten Österreichs verlaufen. Im Norden von Inn-, Hausruck- und Traunviertel sowie im gesamten Mühlviertel wurden übernormale Niederschlagsmengen gemessen. Mit mehr als 300 Prozent des Sollwertes war Rohrbach der Schwerpunkt. Viele Niederungen blieben in diesem Monat völlig ohne Schnee Viele Niederungen blieben in diesem Monat völlig ohne Schnee. Rund um das letzte Februarwochenende fielen aber in den Alpen doch noch beträchtliche Mengen, die Lawinengefahr und Verkehrsbehinderungen mit sich brachten. So erreichte St. Anton am Arlberg noch eine Neuschneesumme von 71 Zentimetern, Mariazell 47 Zentimeter und selbst der Süden ging nicht ganz leer aus: In Reisach im Gailtal fielen in Summe 25 Zentimeter Schnee - mehr als im gesamten Winter 2001/2002 zuvor. Die Sonne verteilte ihre Gunst diesmal sehr unterschiedlich. Nur 44 Stunden strahlte sie für die Bregenzer und blieb ihnen damit täglich eine Stunde schuldig, in Klagenfurt übertraf sie ihr Soll mit 117 Stunden knapp, und in Wien reichten 100 Sonnenstunden, um den Normalwert um mehr als ein Viertel zu übertreffen. (APA)