Sollten auch gewisse Veterinärmediziner anderer Meinung sein, der Wohlfahrtsstaat hat viel Positives für die Frauen und damit auch für die Gesellschaft geleistet. Aber er hat auch durch seine Orientierung am fordistischen Modell, sprich einer in der Familie geht ganztags arbeiten und verdient die Brötchen für die ganze Kernfamilie, die Geschlechteridentitäten fest/er geschrieben.

Wohlfahrtsstaat und Globalisierungsdruck

Im von Erna Appelt und Alexandra Weiss herausgegebenen Buch "Globalisierung und der Angriff auf die europäischen Wohlfahrtsstaaten" wird der Sozialstaat von der Pike auf begutachtet. Angefangen von der Ideologie, der Enstehung und den unterschiedlichen Ausrichtungen, bis zu den frauenspezifischen Aspekten und den möglichen zukünftigen Perspektiven wird alles bis ins tiefste Detail behandelt.

Hausfrauisierung, Feminisierung, Prekarisierung

Auch wenn es lange dannach ausgesehen hat, dass die Entwicklung dahin gehe, die prekären Arbeitssituationen von Frauen (Teilzeit, dadurch geringere Absicherung, geringere Aufstiegschancen, geringere Anerkennung etc.) zu verbessern, hat sich genau das Gegenteil herausgebildet. Man spricht von einer Hausfrauisierung, Feminisierung und Prekarisierung, da nunmehr der "weibliche" Standard den allgemeinen vorgibt. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten wird immer höher, die Sozialleistungen immer geringer und die Absicherung im Job immer unsicherer.

Die neue Privatheit

Aber auch diese Entwicklung geht zu Kosten der Frauen. Das durch die Kürzungen vieler Sozialleistungen entstandene Defizit z.B. in der Alten- und Kinderbetreuung wird zum überwiegenden Teil von Frauen kompensiert. In dieser "neuen Privatheit" wird die Verantwortung vom Staat auf den/die Einzelne/n abgeschoben. Treffender gesagt: die Einzelne ...

(e_mu)