Nahost
"Nicht ein einziger gesuchter Extremist festgenommen"
Palästinenser kritisieren israelische Militäraktion in Jenin als wirkungslos
Jenin - Palästinenser haben die jüngsten
Aktionen der israelischen Armee in Flüchtlingslagern in Jenin im
Westjordanland als unwirksam kritisiert. Die meisten der von Israel
in den Lagern gesuchten Verdächtigen hätten fliehen können, hieß es
am Samstag. "Sie haben nur unschuldige Menschen und Polizeibeamte
getötet. Sie haben nicht einen einzigen der gesuchten Extremisten
festgenommen", sagte ein 30 Jahre alter Kämpfer der Organisation der
Brigaden der El-Aksa-Märtyrer. In einer Erklärung betonte die israelische Armee internationalen
Protesten zum Trotz, dass sie weiterhin an jedem Ort aktiv werden
werde, "wo sie davon ausgeht, die Sicherheit israelischer Zivilisten
und Soldaten schützen zu können". Ein israelischer Regierungssprecher
sagte, die Extremisten missbrauchten die Bewohner der Lager als
menschliche Schutzschilde.
Im Lager Balata stellte die Armee in der Nacht zu Samstag nach
eigenen Angaben Sprengstoff und Maschinen zur Bombenproduktion
sicher. Außerdem sei eine Fabrik gefunden worden, in der
Kassam-2-Raketen produziert worden seien. Bei der Aktion wurden auch
Dutzende Häuser und Autos zerstört.
Die radikale Palästinenserorganisation Hamas forderte von der
Autonomiebehörde, die Palästinenser zu bewaffnen, damit sie gegen die
israelische Armee kämpfen könnten. Sie solle die palästinensischen
"Helden" nicht verfolgen und festnehmen.(APA/Reuters)