ORF
Postensuche auf dem Küniglberg
Täglich neue Namen - Onlinedirektor: Auch Gall (Ö3) und "ZiB 2"- Moderatorin Ingrid Thurnher im Gespräch - Bezügedebatte vertagt
Wenig Neues zur Debatte um die Gehälter der noch zu bestellenden ORF-Direktoren für Technik und Onlinefragen gab es Mittwoch bei der konstituierenden Sitzung des ORF-Finanzauschusses. Lediglich auf einen "Verhandlungsrahmen" konnte man sich einigen - als Basis für Gespräche mit potenziellen Kandidaten.Details zu den Bezügen der ORF-Direktoren soll nun ein eigener "Unterausschuss" klären, der am 6. März erstmals zusammentreten werde, erklärte Stiftungsratsvorsitzender Klaus Pekarek nach der Sitzung. Ergebnisse und "aufbereitete" Vertragsinhalte werde die Arbeitsgruppe dem Finanzausschuss am 12. März vorlegen.
Ebenfalls für diesen Tag angesetzt ist die nächste Sitzung des Stiftungsrates, bei der Technik- und Online-Direktor bestellt werden sollen.
Diskussionen gab es am Mittwoch auch zu künftigen Kooperationen des ORF mit anderen Medien. Diese müssten dann vom Stiftungsrat genehmigt werden, wenn "Geschäftsfälle für das mediale Gleichgewicht bedeutsam sein könnten", beschloss man.
Namedropping
Währenddessen geht das Namedropping rund um noch offene ORF-Posten munter weiter: So verdichten sich die Hinweise, dass der ehemalige Geschäftsführer des größten Vorarlberger Internetproviders Teleport, Ronald Schwärzler, Onlinedirektor werden soll (Nachlese:
Neuer Kandidat für ORF-Onlinedirektor
). Weiterhin für diese Stelle im Gespräch: Andreas Gall, technischer Leiter von Ö3. Sogar "ZiB 2"-Moderatorin Ingrid Thurnher wird nun hausintern als mögliche Onlinedirektorin gehandelt. Kolportierter Hintergrund: Sie verfasste erst kürzlich eine Arbeit zum Thema Internet.
Kandidaten für die ORF-Enterprise
Ebenfalls zu bestellen ist die Spitze der ORF-Enterprise, nachdem Geschäftsführer Franz Prenner das Unternehmen in Richtung Werbefestival Cannes verließ. Co-Chefin Sissy Mayerhoffer wechselt demnächst zur News-Gruppe. Als potenzielle Kandidatin wurde zuletzt Brigitta Umstätter, derzeit bei der ORF-Enterprise zuständig für Online-Vermarktung, genannt. Nichts davon weiß freilich Umstätter selbst auf STANDARD-Anfrage. Möglicherweise taucht ihr Name aus einem Grund beständig in Spekulationen auf: Sie ist die Lebensgefährtin des neuen ORF-Programmdirektors Reinhard Scolik.
Ernsthafter scheinen indes die Chancen von Werner Mück, Leiter der ORF-Hauptabteilung "Bildung und Zeitgeschehen", auf den Posten des zentralen Chefredakteurs des Küniglbergs. Der dementiert: "Darüber hat mit mir niemand geredet." Und: "Ich mache meinen Job gerne und habe noch viel Arbeit". Würde Mück zentraler "ZiB"-Chef, könnte ihm der FP-lastige Chef vom Dienst der "ZiB", Walter Seledec, als Hauptabteilungsleiter folgen, heißt es intern. (jed/DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 28. Februar 2002)