Finanzen & Börse
Wiener Börse baut Internet-Schiene aus
Optionsscheine jetzt auch online handelbar
Wien - Die Wiener Börse macht einen weiteren Schritt im
Ausbau ihrer Internet-Strategie. In Zukunft soll es auch Privatkunden
möglich sein, ÖTOB-Produkte wie Optionsscheine oder Futures zu
handeln. Gemeinsam mit dem Pilotpartner, dem zur HypoVereinsbank
(HVB) gehörenden Salzburger Online-Broker direktanlage.at, wird es
den Privatkunden des führenden österreichischen Discount-Brokers
bereits ab nächster Woche möglich sein, Optionsscheine - so genannte
Warrants - online zu Handeln. Dies kündigten der Bereichsleiter
"Downstream Products" der Wiener Börse, Ludwig Nießen, und
direktanlage.at-Chef Ernst Huber am Mittwoch in Wien an.Keine Ertragsziele
Ertragsziele verfolge man damit keine, im Vordergrund stünde die
Daten- und Informationsbereitstellung für Endkunden, so Nießen
weiter. Wie viele Kunden die Dienste auch dann noch nutzen werden,
wenn sie kostenpflichtig sind, werde sich zeigen. Huber sieht im
Online-Handel ein enormes Potenzial und auch die Möglichkeit, einen
Teil der ans Ausland verlorenen Kunden zurückzugewinnen. Bei der
direktanlage.at rechnet man für heuer mit 300.000 Abwicklungen über
das Internet.
Derzeit werden an der Wiener Börse laut Nießen täglich rund 4.000
bis 5.000 Aufträge abgewickelt. Bei 30 bis 40 Prozent handle es sich
um Kundenorder. Mit der Internet-Initiative hofft Nießen, diesen
Anteil weiter ausbauen zu können. Das Ausmaß werde aber vom
wirtschaftlichen und politischen Umfeld abhängen: "Wenn es (das
Handelsvolumen, Anm.) anzieht, werden wir in einer guten Position
sein", meinte Nießen.
Damit stehen den Privatkunden neben dem Wiener
Xetra-Handelssystem, über das im Wesentlichen der Aktienhandel
abgewickelt wird, auch das OMEX-System, das
Optionsscheinhandelssystem der Wiener Börse, zur Verfügung. Über die
OMEX-Anbindung können rund 1.300 Optionsscheine auf rund 50
österreichische Aktien und internationale Basiswerte gehandelt
werden.
Real-time Handel
Ein weiteres Kernelement der Internet-Strategie der Wiener Börse
sei das Brokernet, ein realtime-fähiges Handelsnetzwerk für kleine
und mittlere Finanzdienstleister. "Ein Front-End für alle Märkte",
lautet die Definition der Wiener Börse für diese
Internet-Technologie, die einen unkomplizierten und kostengünstigen
Zugang zu allen Wiener Märkten - Xetra, Warrants und ÖTOB - und zu
über 50 weiteren internationalen Märkten ermögliche. Derzeit sind
sieben Institute an das Brokernet angeschlossen: Bank Gutmann,
Partner Bank, Raiffeisenbank Reutte, Kommunalkredit, Allianz
Investmentbank, Meinl Bank und M&A PrivatBank.
Auch Indizes online
Seit Montag ist auch die neue
indexbezogene Homepage der Wiener Börse online. Zielgruppe der Seiten
sind professionelle Investoren und Emittenten von strukturierten
Produkten. (APA)